Gesetz

Kar­tell­ge­setz­re­vi­si­on: WAK-S lie­fert gute Basis für den Stän­de­rat

Die Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben des Stän­de­rats hat ihre Be­ra­tung über die vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­ne Teil­re­vi­si­on des Kar­tell­ge­set­zes ver­gan­ge­ne Woche ab­ge­schlos­sen. Dabei hat sie auf der Vor­la­ge des Bun­des­ra­tes wich­ti­ge An­pas­sun­gen vor­ge­nom­men.

Vor knapp einem Jahr ver­öf­fent­lich­te der Bun­des­rat die Bot­schaft zur Teil­re­vi­si­on des Kar­tell­ge­set­zes. Er ver­folg­te dabei das Ziel, die Zu­sam­men­schluss­kon­trol­le zu mo­der­ni­sie­ren und das Wi­der­spruchs­ver­fah­ren zu ver­bes­sern. Die Bot­schaft ent­hielt auch Vor­schlä­ge zur Um­set­zung der Mo­tio­nen 21.4189 Wicki, 16.4094 Four­nier und 18.4282 Français.

Es ist er­freu­lich, dass die zu­stän­di­ge Kom­mis­si­on des Stän­de­rats die ge­plan­ten An­pas­sun­gen un­ter­stützt. Sie be­grüsst die Vor­schlä­ge zur Stär­kung der Zu­sam­men­schluss­kon­trol­le und des Wi­der­spruchs­ver­fah­rens. Sie un­ter­stützt aber auch An­pas­sun­gen am Kar­tell­recht die ver­lan­gen, dass die Wett­be­werbs­be­hör­den künf­tig so­wohl qua­li­ta­ti­ve als auch quan­ti­ta­ti­ve Kri­te­ri­en bei der Be­ur­tei­lung von Wett­be­werbs­be­schrän­kun­gen zu be­rück­sich­ti­gen haben. Die Kom­mis­si­on for­dert hier eine noch kon­se­quen­te­re Um­set­zung die­ser Kri­te­ri­en als der Bun­des­rat. Da­durch, dass auch die Schäd­lich­keit der Wett­be­werbs­be­schrän­kun­gen im Ein­zel­fall nach­ge­wie­sen wer­den soll, wird die drin­gend not­wen­di­ge Fo­kus­sie­rung im Kar­tell­recht – so­wohl bei Wett­be­werbs­ab­re­den als auch bei der Ver­hal­tens­kon­trol­le markt­be­herr­schen­der Un­ter­neh­men – er­mög­licht. Eben­falls er­freu­lich ist, dass die Wir­kung von Com­p­li­an­ce-Mass­nah­men sank­ti­ons­min­dernd be­rück­sich­tigt wer­den soll.

Die Wirt­schaft be­grüsst die An­pas­sun­gen

Aus der Sicht der Wirt­schaft sind die An­pas­sun­gen zu be­grüs­sen. Um eine kon­kre­te Ver­hal­tens­wei­se als kar­tell­recht­lich un­zu­läs­sig zu qua­li­fi­zie­ren, ist es aus Sicht der Wirt­schaft un­er­läss­lich, dass diese kon­kre­ten Aus­wir­kun­gen im je­wei­li­gen Ein­zel­fall auch nach­ge­wie­sen wer­den. Dazu ge­hö­ren zum einen die Be­rück­sich­ti­gung der qua­li­ta­ti­ven wie quan­ti­ta­ti­ven Ele­men­te im Rah­men der Er­heb­lich­keit sowie der Nach­weis der tat­säch­li­chen Schäd­lich­keit einer Ab­re­de oder des miss­bräuch­li­chen Ver­hal­tens eines markt­be­herr­schen­den Un­ter­neh­mens. Da­durch, dass Com­p­li­an­ce Mass­nah­men eines Un­ter­neh­mens sank­ti­ons­min­dernd be­rück­sich­tigt wer­den, wer­den auch die rich­ti­gen An­rei­ze für Un­ter­neh­men ge­setzt, um kar­tell­rechts­wid­ri­gem Ver­hal­ten vor­zu­beu­gen.

Nach­dem die Kom­mis­si­on ihre Be­ra­tung ab­ge­schlos­sen hat, ge­langt die Vor­la­ge in der Som­mer­ses­si­on in den Stän­de­rat.