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Schweiz-UK: Neue Regeln für grenzüberschreitende Finanzdienstleistungen

Mit der heutigen Unterzeichnung des Finanzdienstleistungsabkommens werden die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Grossbritannien und der Schweiz noch weiter vertieft.

Nach mehrjährigen Verhandlungen haben die Finanzminister beider Länder heute das bilaterale Abkommen im Bereich der Finanz- und verwandten Dienstleistungen unterzeichnet. Dieses markiert den Start einer neuartigen Zusammenarbeit zwischen zwei der wichtigsten Finanzmärkte Europas.

Pioniercharakter des Finanzdienstleistungsabkommens

Das Abkommen umfasst regulatorische Vereinfachungen und einen sektoralen Marktzugang für grenzüberschreitende Dienstleistungen in den Bereichen Banken und Investitionen, Vermögensverwaltung, Versicherungen und Finanzmarktinfrastruktur. Grundgedanke ist die gegenseitige Anerkennung der jeweiligen relevanten nationalen regulatorischen Vorgaben. Anstatt nationale Vorschriften zu harmonisieren, fokussiert der ergebnisorientierte Ansatz auf gleichwertige Regulierungsergebnisse. Damit unterscheidet sich das UK-Schweiz Modell grundlegend vom bisherigen Prinzip der unilateralen Äquivalenzanerkennung, wie es andere Staaten anwenden.

economiesuisse und TheCityUK haben mit massgeblicher Unterstützung verschiedener Branchenverbände beider Länder den Grundstein für diesen neuen Ansatz gelegt. Beide Dachverbände begrüssen daher den durch die heutige Unterzeichnung markierten Verhandlungsabschluss. So können positive Impulse für den grenzüberschreitenden Dienstleistungshandel gegeben werden. Der wahre Test für das neue Handelsmodell steht mit dessen Inkraftsetzung allerdings noch bevor.

Gesamtwirtschaftlicher Wettbewerbsvorteil

Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht hat das Abkommen klar einen positiven Nutzen und stärkt den hiesigen Finanzplatz in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Die effektiv zu erwartenden Auswirkungen auf die einzelnen Branchen dürften allerdings unterschiedlich ausfallen. Im Versicherungssektor besteht bereits ein bilaterales Abkommen, so dass keine weiteren Schritte erforderlich sind. Daher sind die Vorteile des Finanzdienstleistungsabkommens auf diesen Sektor deutlich geringer als auf andere. Für den Bankensektor reduziert die neue Vereinbarung die derzeitigen Komplexitäten und Unsicherheiten im grenzüberschreitenden Geschäft.

Rahmenbedingungen für Vertiefung des bilateralen Handels

Die Schweiz und Grossbritannien sind nicht nur wichtige Handelspartner, sondern zählen auch zu den stärksten Finanzplätzen und grössten Exporteuren von Finanzdienstleistungen weltweit. Mit der Unterzeichnung des Finanzdienstleistungsabkommen wurde nun eine erste, wichtige Etappe erreicht. Darüber hinaus sind noch andere Massnahmen nötig, wie die Modernisierung des bilateralen Freihandelsabkommens.