Finanzplatz Schweiz

Bun­des­rat be­schliesst nö­ti­ge Ga­ran­ti­en für die CS-Über­nah­me

Der Bun­des­rat hat heute die fi­nan­zi­el­len Ga­ran­ti­en, zu denen er sich im Rah­men der Über­nah­me der Credit Su­is­se durch die UBS ver­pflich­tet hat, im Rah­men einer Son­der­bot­schaft be­schlos­sen. Über den Nach­trags­kre­dit von ins­ge­samt 109 Mil­li­ar­den Fran­ken müs­sen ab­schlies­send noch Na­tio­nal- und Stän­de­rat in der aus­ser­or­dent­li­chen Ses­si­on vom 11. bis 13. April be­fin­den. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt das Vor­ge­hen, wenn es auch Ri­si­ken für den Bund und damit die Schwei­zer Be­völ­ke­rung be­inhal­tet. Der Dach­ver­band der Wirt­schaft geht davon aus, dass diese Lö­sung von allen der­zeit denk­ba­ren die beste ist, um rasch wie­der Sta­bi­li­tät her­zu­stel­len.

Der heute von der Lan­des­re­gie­rung be­schlos­se­ne Nach­trags­kre­dit ist letzt­lich eine For­ma­lie, weil der fi­nan­zi­el­le Bei­trag, mit dem der Bund die Über­nah­me der Credit Su­is­se (CS) durch die UBS un­ter­stützt, längst eine ent­schie­de­ne Sache ist. In der Ver­ord­nung vom 16. bzw. 19. März hat der Bun­des­rat von sei­ner Not­rechts­kom­pe­tenz Ge­brauch ge­macht und die bei­den Bun­des­ga­ran­ti­en für Li­qui­di­täts­hil­fen und Ver­lust­ab­si­che­rung an die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­bank (SNB) und die bei­den Gross­ban­ken be­schlos­sen. Die Fi­nanz­de­le­ga­ti­on des Bun­des­par­la­ments hat be­reits am 19. März ihre Zu­stim­mung ge­ge­ben. Im Nach­trags­kre­dit 1a wird der Be­schluss nun im Rah­men des or­dent­li­chen Ver­fah­rens zu­han­den des Bun­des­par­la­ments um­ge­setzt. Zum Nach­trag ge­hört eine Bot­schaft, in der der Bun­des­rat die für die CS ge­fun­de­ne Lö­sung im De­tail be­schreibt.

Ri­si­ko eines Aus­falls wird als ge­ring er­ach­tet

Die Aus­fall­ga­ran­tie von 100 Mil­li­ar­den Fran­ken an die SNB kann frü­hes­tens nach einem ab­ge­schlos­se­nen Kon­kurs­ver­fah­ren und nur für den Fall, dass die SNB einen Aus­fall er­lei­det und die­sen ge­gen­über dem Bund gel­tend macht, be­an­sprucht wer­den. Bis dahin wer­den keine Bun­des­gel­der flies­sen. Das Ri­si­ko eines Aus­falls wird vom Bun­des­rat als ge­ring be­ur­teilt. Die Mass­nah­me stellt im Dis­po­si­tiv der Li­qui­di­täts­hil­fen die drit­te und letz­te «Ver­tei­di­gungs­li­nie» dar. Vor­an­ge­hen­de Li­qui­di­täts­hil­fe­dar­le­hen im Um­fang von 150 Mil­li­ar­den Fran­ken ver­gibt die SNB ohne Bun­des­un­ter­stüt­zung. Ver­mö­gens­wer­te der CS die­nen für diese Dar­le­hen als Si­cher­hei­ten.

Um all­fäl­li­ge Ri­si­ken für die UBS zu re­du­zie­ren, gibt der Bund der UBS zudem eine Ga­ran­tie von 9 Mil­li­ar­den Fran­ken zur Über­nah­me von po­ten­zi­el­len Ver­lus­ten aus Ver­mö­gens­wer­ten der CS. Diese wird aber nur fäl­lig, wenn die UBS zuvor selbst Ver­lus­te von 5 Mil­li­ar­den Fran­ken über­nom­men hat. Wie hoch die­ses Ri­si­ko tat­säch­lich ist, kann der­zeit kaum be­ur­teilt wer­den. Nebst der Son­der­bot­schaft hat der Bun­des­rat eine gründ­li­che Auf­ar­bei­tung der Er­eig­nis­se und eine um­fas­sen­de Eva­lu­ie­rung des Too-big-to-fail-Re­gel­werks be­schlos­sen.

Wirt­schaft­li­che Schä­den so ge­ring wie mög­lich hal­ten

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt das be­schlos­se­ne Vor­ge­hen. Es be­inhal­tet zwar Ri­si­ken für den Bund und damit für die ge­sam­te Schwei­zer Be­völ­ke­rung. Diese sind je­doch ge­rin­ger als in allen an­de­ren Va­ri­an­ten, die der Bun­des­rat eben­falls ge­prüft hat. Ak­tu­ell muss der Bund kein Geld ein­set­zen, um die gros­sen Pro­ble­me der CS zu be­he­ben. Gleich­zei­tig ste­hen die Chan­cen gut, dass mit der ge­wähl­ten Lö­sung die Schä­den für den Schwei­zer Fi­nanz­platz und die ganze Volks­wirt­schaft und ins­be­son­de­re die Ar­beit­neh­men­den so klein wie mög­lich ge­hal­ten wer­den kön­nen. Dass der Bun­des­rat die Er­eig­nis­se gründ­lich auf­ar­bei­ten und die Too-big-to-fail-Re­geln um­fas­send eva­lu­ie­ren will, ist rich­tig. So­bald das Par­la­ment dem Nach­trags­kre­dit zu­ge­stimmt hat, kann die Lö­sung um­ge­setzt wer­den. Für eco­no­mie­su­is­se be­ste­hen keine Zwei­fel, dass das heute der rich­ti­ge Weg ist, auch wenn der Dach­ver­band der Wirt­schaft die ganze Ent­wick­lung rund um die CS aus­drück­lich be­dau­ert.