Schweizer und britische Wirtschaft stärken bilateralen Dialog
Anlässlich des ersten Treffens des bilateralen Handels- und Investitionsrats haben sich ranghohe Vertretende des britischen und Schweizer Privatsektors für eine engere bilaterale Zusammenarbeit stark gemacht. Im Austausch mit Behördenvertretern beider Länder wurde insbesondere auch auf ungenutzte Kooperationspotenziale hingewiesen.
Es war ein starkes Bekenntnis zu engeren bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und dem Vereinigten Königreich: Ranghohe Wirtschaftsvertretende aus beiden Ländern trafen sich am 16. März zur ersten Sitzung des Handels- und Investitionsrats CH-UK. Ebenfalls anwesend waren zahlreiche Behördenvertretende beider Länder. Dies und die Videobotschaften von Bundesrat Guy Parmelin und Handelsministerin Anne-Marie Trevelyan unterstrichen, dass auch beide Regierungen dieser Initiative des Privatsektors hohe Bedeutung beimessen.
Fokus auf wirtschaftliche Opportunitäten
Im Fokus der Gespräche stand primär der Blick auf die noch ungenutzten Chancen bei der weiteren Vertiefung der Beziehungen. Gleichzeitig wurde aber auch auf aktuelle Herausforderungen im bilateralen Handel hingewiesen. Teilweise sind diese auch aufgrund der Fragmentierung paneuropäischer Wertschöpfungsketten infolge des Brexit entstanden.
Darüber hinaus orientierten die Schweizer und britischen Behörden über den Stand der Gespräche zur Modernisierung des bilateralen Handelsabkommens, die laufenden Verhandlungen über ein umfassendes Finanzdienstleistungsabkommen sowie die Arbeiten im Bereich Dienstleistungsmobilität. Die Vertreterinnen und Vertreter des Privatsektors betonten die Wichtigkeit dieser Arbeiten und zeigten sich optimistisch, dass dadurch zahlreiche Handels- und Investitionshürden nachhaltig abgebaut werden können.
Sie identifizierten aber noch weitere Themenbereiche, wo sich Schweizer und britische Firmen eine stärkere bilaterale Kooperation wünschen würden – dies auch im europäischen und globalen Kontext. Genannt wurden etwa die Bereiche Forschung und Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Entwicklung internationaler Standards oder das Engagement im Rahmen multilateraler Organisationen.
Geopolitische Spannungen erfordern stärkere Kooperation
Angesichts des Konflikts in der Ukraine zeigten sich sämtliche Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter beider Seiten tief bestürzt über die jüngsten Entwicklungen. Die Unterstützung der durch die nationale Politik ergriffenen Sanktionen wurde bekräftigt. Für die Schweizer und britische Wirtschaft macht diese Verschärfung der geopolitischen Spannungen in Europa aber gleichzeitig auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit umso wichtiger.