Schweiz-Indonesien: Über 400-jährige Geschichte steht vor neuem Meilenstein
Indonesiens Handelsminister Enggartiasto Lukita hat sich heute mit Wirtschafts- und Regierungsvertretern in der Schweiz getroffen. Im Zentrum stand vor allem eines: ein baldiger Abschluss des Freihandelsabkommens.
Er ist 11'540 Kilometer geflogen, von Jakarta bis Zürich, um vor allem etwas klarzustellen: «Indonesia is not a snap shot, but a moving picture», sagte Enggartiasto Lukita den zahlreichen Wirtschafts- und Regierungsvertretern, die heute am Indonesia-Switzerland Business Forum in Zürich teilgenommen haben. Und Indonesien sei mehr als nur Palmöl, fügte der Handelsminister des südostasiatischen Staates an. Darum haben ihn indonesische Wirtschaftsvertreter begleitet, die Industrien vom Finanzdienstleistungssektor bis zum Kaffeeanbau abdecken. Für Lukita steht fest: In Zeiten von Protektionismus und Populismus, in Zeiten, in denen das Welthandelssystem der WTO blockiert ist, braucht es neue Partnerschaften. Es braucht Freihandelsabkommen. Die Zeit für eines zwischen der Schweiz und Indonesien sei mehr als reif, nachdem die Länder seit acht Jahren darüber verhandeln. Und das Abkommen sei tatsächlich kurz vor dem Abschluss, betont Lukita, und verweist auf sein gestriges Treffen mit Bundesrat Johann Schneider-Ammann.
Indonesien – das Tor zu einem der aufstrebendsten Weltmärkten
Die Schweiz und Indonesien schauen auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück: Im 17. Jahrhundert reisten die ersten Schweizer – Söldner, Forscher und Kaufleute – auf dem grössten Archipel der Welt. Nun könnte 2018 mit dem Freihandelsabkommen ein weiterer Meilenstein gesetzt werden. Doch noch ist das Abkommen nicht abgeschlossen. Es gibt weiterhin Herausforderungen, welche die Chefunterhändler der beiden Länder in der nächsten Runde diesen Monat noch angehen werden. Palmöl ist die eine, der Schutz des geistigen Eigentums in Indonesien eine andere. Aber Lukita gibt sich zuversichtlich, da Indonesien eben in Bewegung sei, und kein Schnappschuss. Das Freihandelsabkommen, da sind sich alle Anwesenden einig, birgt gewaltiges Potenzial. Indonesien ist mit seinen über 260 Millionen Einwohnern eine riesige Volkswirtschaft und in vielerlei Hinsicht komplementär zur Schweiz. Trotzdem sind die Direktinvestitionen und Exporte Schweizer Firmen in das Land noch relativ bescheiden. Können die bestehenden Handelshemmnisse aus dem Weg geräumt werden, öffnet sich für Schweizer Exportfirmen das Tor zu einem der aufstrebendsten Märkten überhaupt. Laut PricewaterhouseCoopers wird Indonesien 2050 die viertgrösste Volkswirtschaft der Welt sein.