Indonesien 2050

Schweiz-In­do­ne­si­en: Über 400-jäh­ri­ge Ge­schich­te steht vor neuem Mei­len­stein

In­do­ne­si­ens Han­dels­mi­nis­ter Eng­gar­ti­as­to Lu­ki­ta hat sich heute mit Wirt­schafts- und Re­gie­rungs­ver­tre­tern in der Schweiz ge­trof­fen. Im Zen­trum stand vor allem eines: ein bal­di­ger Ab­schluss des Frei­han­dels­ab­kom­mens.

Er ist 11'540 Ki­lo­me­ter ge­flo­gen, von Ja­kar­ta bis Zü­rich, um vor allem etwas klar­zu­stel­len: «In­do­ne­sia is not a snap shot, but a mo­ving pic­tu­re», sagte Eng­gar­ti­as­to Lu­ki­ta den zahl­rei­chen Wirt­schafts- und Re­gie­rungs­ver­tre­tern, die heute am In­do­ne­sia-Swit­z­er­land Busi­ness Forum in Zü­rich teil­ge­nom­men haben. Und In­do­ne­si­en sei mehr als nur Palm­öl, fügte der Han­dels­mi­nis­ter des süd­ost­asia­ti­schen Staa­tes an. Darum haben ihn in­do­ne­si­sche Wirt­schafts­ver­tre­ter be­glei­tet, die In­dus­tri­en vom Fi­nanz­dienst­leis­tungs­sek­tor bis zum Kaf­fee­an­bau ab­de­cken. Für Lu­ki­ta steht fest: In Zei­ten von Pro­tek­tio­nis­mus und Po­pu­lis­mus, in Zei­ten, in denen das Welt­han­dels­sys­tem der WTO blo­ckiert ist, braucht es neue Part­ner­schaf­ten. Es braucht Frei­han­dels­ab­kom­men. Die Zeit für eines zwi­schen der Schweiz und In­do­ne­si­en sei mehr als reif, nach­dem die Län­der seit acht Jah­ren dar­über ver­han­deln. Und das Ab­kom­men sei tat­säch­lich kurz vor dem Ab­schluss, be­tont Lu­ki­ta, und ver­weist auf sein gest­ri­ges Tref­fen mit Bun­des­rat Jo­hann Schnei­der-Am­mann.

In­do­ne­si­en – das Tor zu einem der auf­stre­bends­ten Welt­märk­ten

Die Schweiz und In­do­ne­si­en schau­en auf eine lange ge­mein­sa­me Ge­schich­te zu­rück: Im 17. Jahr­hun­dert reis­ten die ers­ten Schwei­zer – Söld­ner, For­scher und Kauf­leu­te – auf dem gröss­ten Ar­chi­pel der Welt. Nun könn­te 2018 mit dem Frei­han­dels­ab­kom­men ein wei­te­rer Mei­len­stein ge­setzt wer­den. Doch noch ist das Ab­kom­men nicht ab­ge­schlos­sen. Es gibt wei­ter­hin Her­aus­for­de­run­gen, wel­che die Chef­un­ter­händ­ler der bei­den Län­der in der nächs­ten Runde die­sen Monat noch an­ge­hen wer­den. Palm­öl ist die eine, der Schutz des geis­ti­gen Ei­gen­tums in In­do­ne­si­en eine an­de­re. Aber Lu­ki­ta gibt sich zu­ver­sicht­lich, da In­do­ne­si­en eben in Be­we­gung sei, und kein Schnapp­schuss. Das Frei­han­dels­ab­kom­men, da sind sich alle An­we­sen­den einig, birgt ge­wal­ti­ges Po­ten­zi­al. In­do­ne­si­en ist mit sei­nen über 260 Mil­lio­nen Ein­woh­nern eine rie­si­ge Volks­wirt­schaft und in vie­ler­lei Hin­sicht kom­ple­men­tär zur Schweiz. Trotz­dem sind die Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen und Ex­por­te Schwei­zer Fir­men in das Land noch re­la­tiv be­schei­den. Kön­nen die be­ste­hen­den Han­dels­hemm­nis­se aus dem Weg ge­räumt wer­den, öff­net sich für Schwei­zer Ex­port­fir­men das Tor zu einem der auf­stre­bends­ten Märk­ten über­haupt. Laut Pri­ce­wa­ter­hous­e­Co­o­pers wird In­do­ne­si­en 2050 die viert­gröss­te Volks­wirt­schaft der Welt sein.