UNO-Nachhaltigkeitsziele: Auf gutem Weg – aber noch nicht umgesetzt
Die Schweiz präsentierte sich am UNO-Forum zu den Nachhaltigkeitszielen diese Woche mit einem überzeugenden Auftritt. Sie ist bei der Umsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) auf gutem Weg, aber nicht am Ziel. Die Unternehmen tragen entscheidend zur Entwicklung bei. Dabei sind die Ziele als Orientierung und nicht als Regulierungskorsett zu verstehen.
Am diesjährigen «High Level Political Forum» der UNO in New York (HLPF) zur Umsetzung der SDGs präsentierte Bundesrätin Doris Leuthard den ersten Schweizer Länderbericht. In vielen Aspekten ist die Schweiz auf gutem Weg, doch erhebliche Herausforderungen bleiben. Auf diese haben die nichtstaatlichen Akteure der vom Bund eingesetzten Begleitgruppe in einer gemeinsamen Medienmitteilung hingewiesen. Das grosse Engagement der Wirtschaft zeigte sich am HLPF im Rahmen des SDG Business Forums. Dabei wies der ICC-Generalsekretär darauf hin, dass trotz der erreichten Fortschritte eine erhebliche Steigerung der Bemühungen notwendig sei, um die gesetzten Ziele bis 2030 zu erreichen. Die Wirtschaft könne aber nicht einfach ein «piggy bag» sein. Vielmehr müssten die Rahmenbedingungen so gesetzt sein, dass eine unternehmerische Tätigkeit erleichtert werde und Investitionssicherheit gewährleistet sei.
Ohne unternehmerische Lösungen können die UN-Nachhaltigkeitsziele nicht erreicht werden. economiesuisse begrüsst daher, dass der Länderbericht der Schweiz – genau wie die Agenda 2030 – diese partnerschaftliche Grundhaltung, die in der Schweiz seit je gut verankert ist, aufnimmt. Voraussetzung ist, dass die Agenda als universeller Orientierungsrahmen und nicht als Regulierungsprogramm verstanden wird. Insgesamt hat die Schweiz in vielen Bereichen bewiesen, dass gerade durch eine weitgehend freiwillige Zusammenarbeit und gegenseitigen Respekt herausragende Resultate zu erzielen sind. Insbesondere wenn die Ziele klar definiert sind zeigt die Wirtschaft mit grossem Erfolg, wie Massnahmen in Eigenverantwortung umgesetzt werden können. Als Beispiel kann die Reduktion von Treibhausgasen erwähnt werden, die mit wirtschaftseigenen Umsetzungswerkzeugen EnAW und Act erreicht wurde.
economiesuisse verfolgt diese Arbeiten in enger Abstimmung mit ICC Switzerland und dem Schweizer Netzwerk des Global Compact und war auch in der offiziellen Delegation vertreten. An einem von ICC Switzerland mitorganisierten Anlass wurde auch ein Film des Global-Compact-Netzwerks Switzerland uraufgeführt. Dieser zeigt beispielhaft, wie Caran d’Ache, Firmenich, J. Safra Sarasin Bank und Nestlé im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit konkret zur Umsetzung der SDGs beitragen. Die Anzahl der Schweizer Unternehmen, welche die SDGs in ihre Strategie und damit ins Kerngeschäft integrieren, steigt laufend. Nach wie vor gilt es also, die Agenda 2030 bei weiten Kreisen der Wirtschaft noch bekannter zu machen, die vielfältigen unternehmerischen Chancen aufzuzeigen und eine wirksame Berichterstattung über das Geleistete der Unternehmen zu fördern. Gerade in der Politik sollte dieser Aspekt noch besser verankert werden.