Entreprises

Quellensteuer: Unternehmen brauchen klare Anleitungen und praktikable Lösungen

Das Parlament hat die Quellensteuer unlängst massvoll reformiert. Zu massvoll aus Sicht der Wirtschaft. Auch wenn wichtige Erleichterungen eingeführt werden, bleiben zahlreiche Fragen der Unternehmen ungeklärt. Die Antworten müssen nun in die Verordnung bzw. in die Kreisschreiben Eingang finden. Die Unternehmen brauchen einfach umsetzbare Vorgaben und klare Anleitungen für die Praxis.

Unternehmen brauchen klar verständliche und einfach umsetzbare Regeln. Das gilt insbesondere dort, wo sie Aufgaben des Staates übernehmen. Zum Beispiel bei der Quellensteuer. Das Parlament hat deren Regelwerk unlängst revidiert und dringend nötige Vereinfachungen bzw. Vereinheitlichungen eingeführt. Leider wurden nicht alle für die Wirtschaft relevanten Punkte berücksichtigt. Dies sollte nachgeholt werden.

Zentrale Fragen können aus Sicht der Wirtschaft auch in der Ausführungsver­ordnung und/oder in Kreisschreiben geklärt werden. Es ist unabdingbar, dass die Unternehmen wissen, was sie zu tun haben: Dafür brauchen sie in allen Kantonen möglichst einheitliche, einfach umsetzbare Regeln und klare Anleitungen. Die Wirtschaft bietet gerne Hand bei der Ausarbeitung und Klärung von Fragen aus dem Unternehmensalltag. Denn von einer korrekten Abwicklung profitieren sowohl die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden als auch die Öffentlichkeit.

economiesuisse engagiert sich für Regulierungsabbau und Vereinfachungen

Die Quellensteuer ist ein Massengeschäft: Rund 700‘000 Personen in der Schweiz haben ihren steuerrechtlichen Wohnsitz im Ausland (z.B. Grenzgänger oder Expatriates). Von ihnen müssen die Unternehmen die Quellensteuer erheben. Die Erhebung ist kompliziert, denn in jedem Kanton wird diese Steuer anders gehandhabt. So sind beispielsweise die in den Tarifen berücksichtigten Abzüge unterschiedlich, Formulare sind anders aufgebaut, teilweise unterscheiden sich die Verfahren grundlegend.

Weil die Unternehmen mit jedem einzelnen Kanton abrechnen müssen, in dem ein quellensteuerpflichtiger Mitarbeiter wohnt, müssen sie mit vielen unterschiedlichen Regeln und Gepflogenheiten vertraut sein. Fehler sind aufgrund der Komplexität der Quellensteuer schnell passiert. Für diese sind die Firmen haftbar. Aber auch die Korrekturen sind aufwendig und nicht in jedem Fall möglich. Sie können Unternehmen teuer zu stehen kommen.

economiesuisse hat sich zusammen mit Mitgliederorganisationen engagiert für eine Vereinfachung der komplizierten Quellensteuer und damit für einen wirksamen Regulierungs- und Bürokratieabbau in der Praxis eingesetzt. Es ist wichtig, dass die verbesserten Gesetzesgrundlagen nun auch in der revidierten Verordnung und in darauf folgenden Kreisschreiben der Verwaltung umgesetzt werden. Von den Kantonen wird erwartet, dass sie den Vereinfachungs- und Koordinierungsprozess nach Kräften unterstützen. Das neue Quellensteuergesetz und die zugehörigen Ausführungsbestimmungen sollen 2020 in Kraft treten.