Nein zur brand­ge­fähr­li­chen Gold-In­itia­ti­ve

Viele Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer ver­fü­gen über einen Not­gro­schen – das gibt Si­cher­heit für schlech­te Zei­ten. So auch un­se­re Na­tio­nal­bank. Ihre Gold­re­ser­ven von 1040 Ton­nen sind so­zu­sa­gen der Not­gro­schen der Schweiz für Kri­sen­zei­ten. Kein an­de­res Land auf der Welt hält pro Kopf ähn­lich hohe Re­ser­ven.

Nun for­dert die Gold-In­itia­ti­ve, dass die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­bank (SNB) ihre Gold­re­ser­ven mas­siv aus­deh­nen muss. Min­des­tens 20 Pro­zent ihrer Ak­ti­ven sol­len aus Gold be­ste­hen, die­ses dürf­te nie mehr ver­kauft und müss­te voll­stän­dig in der Schweiz ge­la­gert wer­den. Heute wer­den 30 Pro­zent un­se­rer Gold­re­ser­ven bei be­freun­de­ten Zen­tral­ban­ken in Eng­land und Ka­na­da ge­la­gert. 70 Pro­zent lie­gen in der Schweiz. Mit die­ser Ver­tei­lung ist ga­ran­tiert, dass die Schweiz auch in einer Krise an ver­schie­de­nen Han­dels­plät­zen Zu­griff auf die Gold­re­ser­ven hätte.

Mit der Gold-In­itia­ti­ve wird die sinn­vol­le Idee des Not­gro­schens ad ab­sur­dum ge­führt. Auf einen Schlag müss­te die SNB Gold für über 60 Mil­li­ar­den Fran­ken kau­fen, um die In­itia­tiv­for­de­rung zu er­fül­len. Doch Gold, wel­ches nie mehr ver­kauft wer­den darf, ist auch in einer Krise ab­so­lut nutz­los. Wie ein Feu­er­lö­scher, der im Brand­fall nicht be­nutzt wer­den darf.

Das ist nicht nur ab­surd, son­dern brand­ge­fähr­lich. Denn mit der In­itia­ti­ve wird un­se­re Na­tio­nal­bank in Fes­seln ge­legt und ver­liert ihre Un­ab­hän­gig­keit. Dabei kann nur eine völ­lig un­ab­hän­gi­ge Na­tio­nal­bank ihren Auf­trag er­fül­len: un­se­re Wäh­rung schüt­zen, für sta­bi­le Prei­se sor­gen und damit gute Be­din­gun­gen für un­se­re Un­ter­neh­men und deren An­ge­stell­te schaf­fen.

Wie wich­tig eine von der Po­li­tik un­ab­hän­gi­ge Na­tio­nal­bank ist, hat sie seit 2011 ein­drück­lich be­wie­sen. In­nert kur­zer Zeit wurde der Fran­ken mas­siv stär­ker und er­reich­te fast Pa­ri­tät zum Euro. Für die Ex­port­in­dus­trie und den Tou­ris­mus eine Ka­ta­stro­phe – denn in­nert Mo­na­ten wur­den Schwei­zer Pro­duk­te im Aus­land mas­siv teu­rer. Nur dank dem ent­schie­de­nen Ein­grei­fen der SNB und der bis heute ver­tei­dig­ten Wech­sel­kurs­un­ter­gren­ze ist die Schweiz mit einem blau­en Auge durch die Krise ge­kom­men.

Nur mit einem Nein am 30. No­vem­ber zur ge­fähr­li­chen Gold-In­itia­ti­ve bleibt eine so er­folg­rei­che Geld­po­li­tik im In­ter­es­se der Schweiz auch in Zu­kunft mög­lich.