Eco­pop: eine un­ver­dau­li­che Mi­schung

Was hat Emp­fäng­nis­ver­hü­tung in Sam­bia mit dem Schutz von Schwei­zer Ma­ger­wie­sen zu tun? Auf den ers­ten Blick: nichts. Auf den zwei­ten Blick: immer noch nichts. Und trotz­dem wer­den wir schon bald über die In­itia­ti­ve des Ver­eins Eco­pop ab­stim­men, die genau die­sen Zu­sam­men­hang pos­tu­liert. Die Vor­la­ge ent­hält zwei Kern­for­de­run­gen: Ei­ner­seits soll die Schweiz jedes Jahr über 200 Mil­lio­nen Fran­ken in Ver­hü­tungs­mit­tel in­ves­tie­ren, damit in Ent­wick­lungs­län­dern we­ni­ger Kin­der zur Welt kom­men. An­de­rer­seits soll sie die Um­welt schüt­zen, indem sie die Zu­wan­de­rung ri­go­ros ein­schränkt.

Dass es zu die­ser un­ver­dau­li­chen Mi­schung ge­kom­men ist, er­klärt sich aus der Ge­schich­te von Eco­pop. Seit den frü­hen 1970er-Jah­ren pro­pa­giert der Ver­ein eine Be­schrän­kung der Welt­be­völ­ke­rung als Lö­sung für alle er­denk­li­chen Pro­ble­me. Der Pla­net soll ge­ret­tet wer­den, indem man Men­schen in an­de­ren Län­dern vor­zeigt, wie sie zu leben haben. Aber nicht über In­ves­ti­tio­nen in Schu­len oder In­fra­struk­tur, son­dern indem man Kon­do­me ver­teilt. Dass der Res­sour­cen­ver­brauch pro Kopf ge­ra­de in die­sen Län­dern ver­schwin­dend klein ist, wird ge­flis­sent­lich aus­ge­blen­det.

Doch es wäre vor allem die Schweiz, die an der ex­tre­men Eco­pop-Mix­tur schwer zu schlu­cken hätte. Denn wenn netto noch ma­xi­mal 16'000 Zu­wan­de­rer pro Jahr ins Land kom­men dür­fen – und dazu zäh­len auch Asyl­su­chen­de, An­ge­hei­ra­te­te oder zu­rück­keh­ren­de Aus­land­schwei­zer – wird un­se­re wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung ab­ge­würgt. Die Über­al­te­rung un­se­rer Ge­sell­schaft hat näm­lich zur Folge, dass Jahr für Jahr mehr Men­schen in Pen­si­on gehen als jün­ge­re Ge­ne­ra­tio­nen nach­rü­cken. Diese Lücke wird bis 2030 immer grös­ser und kann ohne aus­län­di­sche Fach­kräf­te gar nicht mehr ge­füllt wer­den. Eine In­itia­ti­ve, die diese Mög­lich­keit krass ein­schränkt, setzt den Wohl­stand der Schweiz fahr­läs­sig aufs Spiel. No­ta­be­ne ohne kon­kre­ten Nut­zen für un­se­re Ma­ger­wie­sen oder die Men­schen in Sam­bia.