Keine Grabenkämpfe bei der Rentenreform
Eine sichere Altersvorsorge ist für den sozialen Zusammenhalt in unserem Land unabdingbar. Sie ist eine der tragenden Säulen unserer Volkswirtschaft. Die Demografie bringt es nun mit sich, dass die Altersvorsorge mehr und mehr in Schieflage gerät und saniert werden muss. Das Riesenpaket, das der Bundesrat zu diesem Zweck auf den Weg geschickt hat, überfordert aber. Es will zu viel auf einmal und läuft deshalb Gefahr, wie seine Vorgänger zu scheitern. Das darf keine Option sein. Dieses Mal geht es um zu viel. Der Arbeitgeberverband und economiesuisse haben deshalb einen politisch realistischen und sachlich realisierbaren, auf echte Ergebnisse abzielenden Vorschlag zur Sicherung unserer Renten vorgelegt
Dass die Wirtschaft von sich aus Steuererhöhungen vorschlägt, ist alles andere als alltäglich. Sie hat es zur Sicherung der AHV aber getan – aus gutem Grund: Gerade in einer alternden Gesellschaft ist Planungssicherheit ein stabilisierendes Gut. Das Vertrauen in unsere wichtigsten öffentlichen Institutionen gilt es unbedingt zu sichern. Sonst werden sich bei der AHV schon bald finanzielle Abgründe auftun. Das will die Wirtschaft nicht. Und ihr ist klar, dass die finanzielle Absicherung des wichtigsten staatlichen Sozialwerks nicht einfach nur über die Erhöhung des Rentenalters geschehen kann.
Für die Reform der Altersvorsorge müssen alle Seiten Konzessionen machen, verbitterte Grabenkämpfe zwischen links und rechts führen zu keiner Lösung. Sie gefährden unsere Renten und damit die volkswirtschaftliche Stabilität. Nur ein Massnahmenmix nach dem Motto «so viel wie nötig, so wenig wie möglich» auf der Einnahmen- wie auch auf der Leistungsseite verspricht Erfolg. Die Wirtschaft ist bereit, ihren Beitrag zu leisten.