# 6 / 2020
05.11.2020

Warum Handel die nachhaltige Entwicklung unterstützt und nicht bremst

Dank globalem Handel und ausländischen Direktinvestitionen geht es den Menschen heute viel besser als noch 1990. Die Armut wurde weltweit massiv reduziert und die Lebensqualität hat stark zugenommen. Langfristig wirkt sich der Handel auch positiv auf die Umwelt aus. Schweizer Firmen, die exportieren, importieren oder im Ausland investieren, nehmen eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung auf der Welt ein. Damit das so bleibt, braucht es auch künftig einen Abbau von Handelshürden. Von zentraler Bedeutung sind die zwischenstaatlichen Organisationen (UNO, OECD, WTO usw.), die Nachhaltigkeitsstandards aushandeln und weiterentwickeln. Hier soll die Schweiz wie bis anhin aktiv mitwirken.

Das Wichtigste in Kürze

Nachhaltigkeit wird heutzutage zu Recht überall grossgeschrieben. Die nachhaltige Entwicklung stellt eine der grössten globalen Herausforderungen unserer Zeit dar. Sich dabei nur den ökologischen Aspekt vor Augen zu halten, wäre aber zu kurzgefasst. Denn Nachhaltigkeit umfasst gleichzeitig auch eine ökonomische und eine soziale Dimension. Es braucht daher ganzheitliche Lösungen und eine starke Einbindung der Wirtschaft, der auf diesem Themenfeld eine Schlüsselfunktion zugutekommt. Schliesslich dient der internationale Handel laut UNO als Motor für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.

Waren- und Dienstleistungshandel sowie ausländische Direktinvestitionen reduzieren die Armut, verbessern die Lebensqualität vieler Menschen und wirken sich langfristig positiv auf die Umwelt aus. Dazu braucht es eine gute Regierungsführung in den einzelnen Ländern und verantwortungsvolle Unternehmen. Schweizer Firmen tragen dank ihrer vergleichsweise hohen Nachhaltigkeitsstandards und hochwertiger Exportprodukte wesentlich zu einer nachhaltigen Entwicklung auf der Welt bei. Sie zählen zu den wichtigsten ausländischen Direktinvestoren, vor allem in Entwicklungsländern. Damit verbunden sind oft ein starkes Engagement im Ausbildungsbereich und der Transfer moderner Technologien.

Um auch künftig positiv Einfluss nehmen zu können, benötigen Schweizer Firmen einen möglichst hindernisfreien Zugang zu den Weltmärkten. In einer Zeit stockender multilateraler Handelsliberalisierungen wird dieser zunehmend durch bilaterale Freihandelsabkommen sichergestellt. Diese sind in erster Linie Wirtschaftsabkommen, die den Abbau von Handelsbarrieren zum Ziel haben. Von zentraler Bedeutung sind zwischenstaatliche Organisationen (UNO, OECD, WTO usw.), die Nachhaltigkeitsstandards aushandeln und weiterentwickeln. Hier soll die Schweiz wie bis anhin aktiv mitwirken.

Position economiesuisse

  • Grenzüberschreitender Handel und ausländische Direktinvestitionen wirken sich positiv auf die ökonomische und soziale Nachhaltigkeit aus. Weltweit haben sie zu enormen Wohlfahrtsgewinnen geführt, seit 1990 über eine Milliarde Menschen aus der Armut befreit und zugleich die Lebenserwartung in den ärmsten Ländern der Welt um 13 Jahre erhöht.
  • Langfristig hat der Welthandel auch positive Effekte auf die Umwelt. Allerdings wird diese in vielen Ländern zurzeit noch ungenügend berücksichtigt.
  • Schweizer Unternehmen fördern die globale nachhaltige Entwicklung mit ihren vergleichsweise hohen Nachhaltigkeitsstandards sowie dem Export von technologisch hochwertigen und innovativen Schweizer Produkten.
  • Globaler Handel und Freihandelsabkommen allein schaffen noch kein Gleichgewicht zwischen ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit. Handelsgewinne können und sollen aber dafür genutzt werden, alle drei Dimensionen zu stärken und besser in Einklang zu bringen.
  • Zur Erhöhung der Nachhaltigkeit braucht es einen ganzheitlichen Ansatz: Bilaterale Kooperationen, regionale Lösungen, die internationale Zusammenarbeit (IZA) und multi- oder plurilaterale Abkommen können die Nachhaltigkeit entlang aller drei Dimensionen in anderen Ländern verbessern, sofern dies die politischen und wirtschaftlichen Institutionen vor Ort zulassen.

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