Inländisches Arbeitskräftepotenzial besser ausschöpfen
- Einleitung Das Wichtigste in Kürze | Position economiesuisse
- Kapitel 1 Ausgangslage
- Kapitel 2 Schweizer Arbeitsmarkt: Die Fakten
- Kapitel 3 Der Arbeitskräftemangel wird eine grosse Herausforderung
- Kapitel 4 Die Antwort der Wirtschaft
- Kapitel 5 Jetzt ist auch die Politik gefordert
Jetzt ist auch die Politik gefordert
Der Schweizer Arbeitsmarkt seit der Jahrtausendwende ist eine Erfolgsgeschichte. Dies belegen etwa die äusserst guten Arbeitsmarktzahlen. Dank des wirtschaftlichen Erfolgs können die Unternehmen den Arbeitnehmenden in der Schweiz attraktive Stellen anbieten. Und in der Vergangenheit konnten diese Stellen auch ohne grössere Probleme besetzt werden, weil genügend Erwerbstätige zur Verfügung standen. Doch nun erreichen die geburtenstarken Jahrgänge das Pensionsalter und es rücken zu wenig Junge nach. Aufgrund der demografischen Entwicklung schrumpft die inländische Erwerbsbevölkerung. Der bereits bestehende Mangel an Arbeitskräften wird sich deshalb in den nächsten Jahren verschärfen.
Nichtstun heisst weniger Wohlstand und tiefere Lebensqualität
Der Schweiz muss es in den kommenden Jahren gelingen, die Potenziale im Inland noch besser auszuschöpfen. Andernfalls wird sich der Arbeitskräftemangel zu einem immer grösseren Bremsklotz für die Wirtschaft entwickeln. Und gerade mit Blick auf die demografische Entwicklung, die in den nächsten Jahren in einigen Bereichen zu deutlich höheren Ausgaben führen wird, kann sich die Schweiz eine lahmende Wirtschaft nicht leisten. Nichtstun bedeutet Wohlstandsverlust.
Die Unternehmen allein können es nicht richten
Viele Unternehmen haben das Problem erkannt und kämpfen mit verschiedenen Massnahmen gegen den Arbeitskräftemangel und nehmen Ihre Verantwortung wahr. Klar ist aber auch: Die Unternehmen allein werden es nicht schaffen. Um das inländische Potenzial noch besser ausschöpfen zu können, muss auch die Politik aktiv werden. Die Rahmenbedingungen müssen verbessert werden, damit sich mehr und länger Arbeiten lohnt. Im Fall von Haushalten mit Kindern müssen die entsprechenden finanzierbaren Betreuungsstrukturen bereitgestellt werden. Das starre Arbeitsgesetz muss an die heutigen Präferenzen der Arbeitnehmer angepasst und die Bildung stärker auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts ausgerichtet werden. Ein weiterer Hebel ist die erwähnte Steigerung der Arbeitsproduktivität. Auch dieses ambitionierte Ziel kann nur erreicht werden, wenn die Rahmenbedingungen verbessert werden. Die Schweiz muss ihre Innovationsfähigkeit erhalten und die Unternehmen müssen wettbewerbsfähig bleiben. Das bedeutet für den Staat, Freiräume zu schaffen und bürokratische Hürden abzubauen, selbst produktiver zu werden und sein Wachstum stark zu drosseln. Schliesslich zeigt die Prognose der Wirtschaft, dass es auch mit allen in diesem Papier thematisierten Massnahmen nicht reichen wird, um die gesamte Lücke in den nächsten Jahren mit inländischen Massnahmen zu decken. Deshalb ist es wichtig, dass auch in Zukunft eine bedarfsgerechte Zuwanderung möglich bleibt. Wie hoch dieser Bedarf sein wird, hängt vor allem davon ab, wie konsequent und erfolgreich die genannten Massnahmen umgesetzt und so das inländische Arbeitskräftepotenzial noch besser ausgeschöpft werden kann.
-> Massnahmen zur Steigerung der Arbeitsproduktivität von economiesuisse