Lima Peru

Wirt­schafts­dia­log mit Peru: Aus­bau und Di­ver­si­fi­ka­ti­on

Am Wirt­schafts­dia­log zwi­schen der Schweiz und Peru vom 1. April 2022 konn­ten sich Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Be­hör­den und der Pri­vat­wirt­schaft bei­der Län­der über den ak­tu­el­len Stand der bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen sowie deren Po­ten­zi­al aus­tau­schen.

Der Wirt­schafts­dia­log zwi­schen der Schweiz und Peru fand unter der Lei­tung von Hervé Lohr, stell­ver­tre­ten­der Lei­ter des Be­reichs Bi­la­te­ra­le Wirt­schafts­be­zie­hun­gen und Lei­ter des Res­sorts Ame­ri­ka des Staats­se­kre­ta­ri­ats für Wirt­schaft (SECO) statt. Die pe­rua­ni­sche De­le­ga­ti­on wurde von Mi­nis­ter Mi­guel Alemán, Di­rek­tor für in­ter­na­tio­na­le Wirt­schafts­ver­hand­lun­gen des Mi­nis­te­ri­ums für Aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten, an­ge­führt.

Han­del mit Roh­stof­fen und phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­ten

Nach Bra­si­li­en und Me­xi­ko ist Peru der dritt­wich­tigs­te Han­dels­part­ner der Schweiz in La­tein­ame­ri­ka. Die Schweiz ist zur­zeit der neunt­wich­tigs­te Ex­port­markt für Peru. Auch Peru er­leb­te auf­grund der Co­ro­na-Pan­de­mie 2020 einen Rück­gang der Wirt­schafts­leis­tung. Das Land ist heute aber gut po­si­tio­niert, um wie­der zum Vor­kri­sen­ni­veau zu­rück­zu­fin­den. Ak­tu­ell ist der bi­la­te­ra­le Wa­ren­han­del vor allem ge­prägt vom Ex­port von Roh­stof­fen aus Peru, ins­be­son­de­re Gold, und von che­mie- und phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­ten aus der Schweiz. In die­sem Zu­sam­men­hang kommt der vom SECO un­ter­stütz­ten Bet­ter-Gold-In­itia­ti­ve eine be­son­de­re Be­deu­tung zu. Peru ist be­strebt, seine Wirt­schaft brei­ter auf­zu­stel­len und hat dafür unter an­de­rem im Be­reich der hoch­wer­ti­gen und nach­hal­ti­gen Scho­ko­la­den­pro­duk­ti­on in­ves­tiert.

Peru ist zudem ein Schwer­punkt­land für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit des SECO. So wer­den resi­li­en­te Wachs­tums­zen­tren und ein wett­be­werbs­fä­hi­ger, in­no­va­ti­ver und nach­hal­ti­ger Pri­vat­sek­tor ge­för­dert. Für den Zeit­raum von 2021 bis 2024 ist ein Pro­jekt­rah­men von ins­ge­samt 75 Mil­lio­nen Schwei­zer Fran­ken vor­ge­se­hen.

Re­le­vanz von in­ter­na­tio­na­len Re­gu­lie­run­gen und Frei­han­dels­ab­kom­men

Der Aus­tausch er­mög­lich­te den Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Schwei­zer Pri­vat­wirt­schaft ei­ni­ge Fak­to­ren an­zu­spre­chen, wel­che die Wirt­schafts­be­zie­hun­gen er­schwe­ren. Zum einen sind Schwei­zer Un­ter­neh­men mit lang­wie­ri­gen bü­ro­kra­ti­schen Pro­zes­sen oder mit spe­zi­fi­schen na­tio­na­len Re­gu­lie­run­gen, die von in­ter­na­tio­na­len Stan­dards ab­wei­chen, kon­fron­tiert. Die Ein­füh­rung eines auf in­ter­na­tio­na­len Nor­men und Re­geln ba­sie­ren­des Sys­tems könn­te Red­un­dan­zen be­sei­ti­gen und so den Zu­gang zu in­no­va­ti­ven Pro­duk­ten be­schleu­ni­gen.

Zum an­de­ren bie­tet das Frei­han­dels­ab­kom­men zwi­schen Peru und den Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on EFTA (Schweiz, Nor­we­gen, Is­land und Liech­ten­stein) eine wich­ti­ge Grund­la­ge der bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen. Seit sei­nem In­kraft­tre­ten 2011 haben sich die Be­dürf­nis­se der Han­dels­part­ner al­ler­dings wei­ter­ent­wi­ckelt. Daher würde die Schwei­zer Wirt­schaft einen Aus­bau oder eine Mo­der­ni­sie­rung des Ab­kom­mens be­grüs­sen.