Mexiko City

Wirt­schafts­mis­si­on Me­xi­ko: gute Part­ner­schaft wei­ter stär­ken

Me­xi­ko ist einer der wich­tigs­ten Märk­te für Schwei­zer Fir­men in La­tein­ame­ri­ka. Eine Wirt­schafts­mis­si­on nach Me­xi­ko hat letz­te Woche Ge­le­gen­heit ge­bo­ten zum Dia­log über die guten und in­ten­si­ven bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen bei­der Län­der sowie die lau­fen­den Frei­han­dels­ver­hand­lun­gen.

Vom 14. bis 17. März 2022 fand eine Wirt­schafts­mis­si­on des Staats­se­kre­ta­ri­ats für Wirt­schaft (SECO) nach Me­xi­ko statt. Im Rah­men der Mis­si­on wurde ei­ner­seits die 11. Sit­zung der Kon­sul­ta­tiv­grup­pe Schweiz-Me­xi­ko mit Ver­tre­tern der na­tio­na­len Ver­wal­tung und der Pri­vat­wirt­schaft bei­der Län­der durch­ge­führt. An­de­rer­seits er­mög­lich­ten ver­schie­de­ne wei­te­re An­läs­se mit re­gio­na­len Be­hör­den und Schwei­zer Fir­men­ver­tre­tern, mehr über das Land und seine wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung zu er­fah­ren.

Wich­ti­ger Han­dels­part­ner, aber auch un­ge­nutz­tes Po­ten­zi­al

Am 15. März 2022 traf sich unter der Füh­rung von Staats­se­kre­tä­rin Marie-Ga­bri­el­le In­ei­chen-Fleisch und der me­xi­ka­ni­schen Vi­ze­mi­nis­te­rin für Aus­sen­han­del, Luz María de la Mora Sánchez, die Kon­sul­ta­tiv­grup­pe Schweiz-Me­xi­ko. An der Sit­zung zeig­te sich ein­mal mehr, dass Me­xi­ko nach Bra­si­li­en der zweit­wich­tigs­te Han­dels­part­ner der Schweiz in La­tein­ame­ri­ka ist. Auf­grund der Aus­wir­kun­gen der Co­ro­na-Krise ist das bi­la­te­ra­le Han­dels­vo­lu­men 2020 zwar etwas zu­rück­ge­gan­gen auf 2,3 Mil­li­ar­den Fran­ken. In­zwi­schen haben sich die Han­dels­zah­len aber wie­der po­si­tiv ent­wi­ckelt. Die Schweiz ist aus­ser­dem der zwölft­wich­tigs­te Di­rekt­in­ves­tor in Me­xi­ko. Beide Län­der ar­bei­ten auch in in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen wie der Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on (WTO) oder der Or­ga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (OECD) eng zu­sam­men.

An der Sit­zung konn­ten die Schwei­zer Wirt­schafts­ver­tre­te­rin­nen und -ver­tre­ter ih­rer­seits zudem kon­kre­te Vor­schlä­ge zur Ver­bes­se­rung der Rah­men­be­din­gun­gen ein­brin­gen. Diese be­tref­fen zum einen die Mo­der­ni­sie­rung des Frei­han­dels­ab­kom­mens. Zum an­de­ren wur­den auch An­lie­gen im Zu­sam­men­hang mit den re­gu­la­to­ri­schen Vor­schrif­ten der me­xi­ka­ni­schen Be­hör­den, wie der fö­de­ra­len Kom­mis­si­on für den Schutz vor sa­ni­tä­ren Ri­si­ken (CO­FE­PRIS) an­ge­spro­chen. Letzt­lich waren spe­zi­fi­sche me­xi­ka­ni­sche Nor­men für den Markt­zu­gang, wie zum Be­spiel für MEM-Pro­duk­te, ein Thema.

Über­dies ist Me­xi­ko auf­grund sei­ner geo­gra­fi­schen Lage, sei­ner di­ver­si­fi­zier­ten Wirt­schaft und des gros­sen Net­zes an Frei­han­dels­ab­kom­men auch ein at­trak­ti­ver Pro­duk­ti­ons­stand­ort für Schwei­zer Fir­men. Diese Fak­to­ren wur­den auch von ver­schie­de­nen be­reits vor Ort sta­tio­nier­ten Schwei­zer Un­ter­neh­men an­läss­lich eines CEO-Bre­ak­fast der Schwei­ze­risch-me­xi­ka­ni­schen In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer wie­der­holt ge­nannt. Sie be­grün­den denn auch das lang­fris­ti­ge En­ga­ge­ment und die In­ves­ti­tio­nen in den Stand­ort, trotz ge­wis­ser Her­aus­for­de­run­gen wie die stei­gen­de In­fla­ti­on.

Mo­der­ni­sie­rung des Frei­han­dels­ab­kom­mens EFTA-Me­xi­ko

Die EFTA-Staa­ten (Schweiz, Nor­we­gen, Is­land und Liech­ten­stein) haben seit 2001 ein Frei­han­dels­ab­kom­men mit Me­xi­ko. Der Ver­trag bie­tet eine so­li­de Basis für den bi­la­te­ra­len Wa­ren­han­del. Al­ler­dings füh­ren die teils ver­al­te­ten Re­geln auch dazu, dass nicht alle Ex­por­teu­re seine Vor­tei­le nut­zen kön­nen. Eine um­fas­sen­de Mo­der­ni­sie­rung des Ab­kom­mens ist daher von höchs­ter Prio­ri­tät für die Schwei­zer Wirt­schaft. Seit 2016 lau­fen die Ver­hand­lun­gen. An der Sit­zung der Kon­sul­ta­tiv­grup­pe be­kräf­ti­gen beide Sei­ten den po­li­ti­schen Wil­len für kon­struk­ti­ve Ver­hand­lun­gen. Aus Sicht der Wirt­schaft gilt es diese nun rasch­mög­lichst für beide Sei­ten vor­teil­haft ab­zu­schlies­sen, um in Zu­kunft die bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen noch wei­ter ver­tie­fen und aus­bau­en zu kön­nen.

Brei­te Un­ter­stüt­zung für Schwei­zer Fir­men

Die letz­ten bei­den Tage der Mis­si­on ver­brach­te die Schwei­zer De­le­ga­ti­on in Querétaro, einer Stadt nahe Me­xi­ko-City. Querétaro hat sich in den letz­ten Jah­ren zu einem wich­ti­gen In­dus­trie- und For­schungs­stand­ort ent­wi­ckelt, ins­be­son­de­re für die Luft­fahrt- und Au­to­mo­bil­bran­che sowie den Wein­an­bau. Ver­schie­de­ne Schwei­zer Fir­men haben in die­ser Re­gi­on Pro­duk­ti­ons­stät­ten er­rich­tet. Auf­grund die­ser in­ten­si­ven und dy­na­mi­schen Ent­wick­lung hat die Schwei­ze­risch-me­xi­ka­ni­sche In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer an­läss­lich des Be­suchs die Prä­senz in der Re­gi­on Bajío, zu der auch der Bun­des­staat Querétaro ge­hört, ver­stärkt. Eine wich­ti­ge An­lauf­stel­le für Schwei­zer Fir­men ist auch der in die Schwei­zer Bot­schaft in­te­grier­te Swiss Busi­ness Hub. Die­ser Hub un­ter­stützt Schwei­zer KMU bei der Ana­ly­se von Ex­port­mög­lich­kei­ten auf dem me­xi­ka­ni­schen Markt.