Peru

Po­si­ti­ve Stim­mung und Aus­sicht auf Aus­bau der Wirt­schafts­be­zie­hun­gen mit Peru

Unter der Lei­tung von Bun­des­prä­si­den­tin Leuthard be­such­te eine Wirt­schafts­de­le­ga­ti­on am 20. und 21. April Peru. Das roh­stoff­rei­che Land hat dank sta­bi­ler Rah­men­be­din­gun­gen in den letz­ten Jah­ren ein ro­bus­tes Wachs­tum ver­zeich­net. Ent­spre­chend war das In­ter­es­se der Schwei­zer Wirt­schafts­ver­tre­ter in Peru gross und die Stim­mung gut. Der be­ste­hen­de Nach­hol­be­darf bei In­fra­struk­tu­ren wurde durch die schwe­ren Un­wet­ter­schä­den im ver­gan­ge­nen März ver­schärft.

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Schwei­zer Fir­men sind gut eta­bliert in Peru, so die Ma­schi­nen- und die Phar­ma­in­dus­trie sowie ganz be­son­ders die Roh­stoff­bran­che. Das Ex­port­vo­lu­men nach Peru ist mit 164 Mil­lio­nen Fran­ken (2016) mo­men­tan noch re­la­tiv klein. Die Fer­ti­gungs­tie­fe ist man­gels ver­ar­bei­ten­der In­dus­trie ge­ring und die Kauf­kraft der 20 Mil­lio­nen Pe­rua­ner tief (Pro-Kopf-Ein­kom­men: 5727 US-Dol­lar, 2016). Es gibt also noch viel wirt­schaft­li­ches Po­ten­zi­al. In­ter­es­sant für Un­ter­neh­men ist der In­fra­struk­tur­be­reich. Wegen des ge­plan­ten Aus­baus der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur wird die Nach­fra­ge nach ent­spre­chen­den In­ge­nieur­leis­tun­gen und Aus­rüs­tungs­gü­tern in­klu­si­ve Roll­ma­te­ri­al für Ei­sen­bah­nen stark zu­neh­men. Hier­bei ist be­son­ders das Pro­jekt einer in­ter­na­tio­na­len Bahn­li­nie über die Anden her­vor­zu­he­ben, wel­che den At­lan­tik und den Pa­zi­fik mit­ein­an­der ver­bin­den soll. Dass Peru im In­fra­struk­tur­be­reich durch­aus fähig ist auf­zu­ho­len, zeigt die En­er­gie­ver­sor­gung: Peru weist heute sogar Strom­über­ka­pa­zi­tä­ten aus. Neben den In­fra­struk­tu­ren ist das Ge­sund­heits­we­sen ein wei­te­rer Sek­tor mit Po­ten­zi­al. Heute in­ves­tiert Peru nur rund drei Pro­zent des BIP in das Ge­sund­heits­we­sen – ganze Re­gio­nen sind noch un­ter­ver­sorgt. Mehr Aus­ga­ben in die­sem Be­reich wür­den das Markt­po­ten­zi­al für Schwei­zer Phar­ma- und Med­tech­un­ter­neh­men ent­spre­chend aus­wei­ten. Be­reits stark aktiv und wich­tig sind in Peru die Schwei­zer Roh­stoff­fir­men. Sie ge­hö­ren zu den gröss­ten In­ves­to­ren und er­ar­bei­ten einen gros­sen Teil der Ex­port­leis­tung des Lan­des. An der Küste be­trei­ben sie zudem gros­se An­la­gen zur La­ge­rung, Auf­be­rei­tung und Ver­la­dung der Roh­stof­fe. Gold, Kup­fer, aber auch Zink oder Blei ge­hö­ren zu den wich­ti­gen Roh­stof­fen, wel­che in den pe­rua­ni­schen Anden ge­för­dert wer­den. Dabei nimmt Gold eine Son­der­stel­lung ein, denn rund die Hälf­te der pe­rua­ni­schen Gold­ex­por­te gehen in die Schweiz – damit ist sie der dritt­wich­tigs­te Ab­satz­markt des An­den­staats. Der vom Seco un­ter­stütz­ten Bet­ter-Gold-In­itia­ti­ve kommt daher eine be­son­de­re Be­deu­tung zu.

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Die ver­schie­de­nen Tref­fen in Lima waren denn auch von po­si­ti­ver Auf­bruch­stim­mung ge­prägt. Beide Sei­ten wol­len die Wirt­schafts­be­zie­hun­gen aus­bau­en. Dafür soll das Frei­han­dels­ab­kom­men von 2010 er­wei­tert wer­den. Aus Sicht der Schwei­zer Wirt­schaft wäre dabei der Ein­be­zug von Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen für beide Sei­ten vor­teil­haft, eben­so wie wei­te­re Ver­bes­se­run­gen bei­spiels­wei­se bei den Visa und den Zoll­ver­fah­ren.

Peru ist für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit des Seco ein Schwer­punkt­land und es konn­te ein fünf­jäh­ri­ges Pro­gramm mit einem Pro­jekt­rah­men von 70 Mil­lio­nen Fran­ken ver­ein­bart wer­den. In den letz­ten Jah­ren konn­te das En­ga­ge­ment der Deza stark re­du­ziert wer­den. Denn Peru ist heute kein Ent­wick­lungs­land mehr – der An­den­staat konn­te sein BIP in den ver­gan­ge­nen 15 Jah­ren ver­dop­peln. Damit ste­hen die Zei­chen für Schwei­zer In­ves­to­ren auch wei­ter­hin gut – ent­spre­chend darf die Reise als po­si­ti­ver Mei­len­stein der bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen be­zeich­net wer­den.