EU-Flaggen im Wind

Wirt­schaft ver­langt zü­gi­ges Vor­ge­hen des Bun­des­rats

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst das heu­ti­ge Ge­spräch zwi­schen Bun­des­prä­si­dent Par­me­lin und EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin von der Leyen. Der Wirt­schafts­dach­ver­band ver­langt nun eine zü­gi­ge La­ge­be­ur­tei­lung durch den Bun­des­rat. Eine ra­sche Vor­ge­hens­wei­se ist wich­tig, damit die be­ste­hen­de Un­si­cher­heit über die wei­te­re Ent­wick­lung des bi­la­te­ra­len Wegs über­wun­den wer­den kann. Die bi­la­te­ra­len Markt­zu­gangs­ab­kom­men sind be­deu­tend für den Schwei­zer Wohl­stand.

Zwi­schen der Schweiz und der EU be­ste­hen of­fen­sicht­lich er­heb­li­che Dif­fe­ren­zen zum vor­lie­gen­den Ent­wurf des Rah­men­ab­kom­mens. Jetzt braucht es eine zü­gi­ge La­ge­be­ur­tei­lung durch den Bun­des­rat. An­schlies­send sind zur Lö­sung der Dif­fe­ren­zen sämt­li­che Mög­lich­kei­ten aus­zu­lo­ten und der Ver­hand­lungs­spiel­raum ist aus­zu­nut­zen. Ziel muss ein über­zeu­gen­des Ge­samt­pa­ket sein.

Mit der Fort­set­zung der Klä­run­gen er­gibt sich für den Bun­des­rat die Mög­lich­keit, eine gute Lö­sung der noch strit­ti­gen Punk­te mit der EU aus­zu­han­deln. Beide Sei­ten haben ein star­kes po­li­ti­sches und wirt­schaft­li­ches In­ter­es­se an einer er­folg­rei­chen Klä­rung der drei of­fe­nen Punk­te staat­li­che Bei­hil­fen, flan­kie­ren­de Mass­nah­men und Uni­ons­bür­ger­recht.

Ein lang­fris­ti­ges und sta­bi­les Ver­hält­nis mit der Eu­ro­päi­schen Union und ihren Mit­glied­staa­ten bleibt für die Schwei­zer Wirt­schaft von gröss­ter Be­deu­tung. Rund die Hälf­te der Schwei­zer Ex­por­te gehen in den eu­ro­päi­schen Bin­nen­markt. Kein an­de­rer Markt ist heute auch nur an­nä­hernd so wich­tig. Rund 20 Pro­zent der Schwei­zer Brut­to­wert­schöp­fung wer­den im Bin­nen­markt ver­dient. Es muss des­halb das vor­dring­li­che Ziel der Schwei­zer Aus­sen­wirt­schafts­po­li­tik blei­ben, dass der bi­la­te­ra­le Weg fort­ge­setzt wer­den kann.

Auch die EU hat ein star­kes wirt­schaft­li­ches In­ter­es­se. So ist die Schweiz nicht nur der viert­wich­tigs­te Wirt­schafts­part­ner der EU, son­dern Letz­te­re weist mit 78 Mil­li­ar­den Euro einen hohen Han­dels­bi­lanz­über­schuss bei Waren und Dienst­leis­tun­gen auf.