Wir Schwei­zer im Aus­land: Stolz und Selbst­kri­tik

Warum sind so viele Schwei­zer in den Fe­ri­en stolz auf ihr Land mit sei­nen vie­len er­folg­rei­chen Un­ter­neh­men – und warum kri­ti­sie­ren sie sie umso mehr, so­bald sie zu Hause sind? Ein Er­klä­rungs­ver­such.

Be­gin­nen bei Ihnen auch bald die Som­mer­fe­ri­en? Fe­ri­en am Sand­strand mit blau­em Him­mel? Oder ein Mu­se­ums­be­such in einer auf­re­gen­den Haupt­stadt? Freu­en Sie sich auch, wenn Sie auf Ihrer Traum­in­sel ein Re­stau­rant unter «Schwei­zer Füh­rung» ge­fun­den haben? Ich je­den­falls ge­nies­se es, auch fern­ab von aller Welt zum «Schwei­zer» gehen zu kön­nen – oder dann not­falls zum «Ös­ter­rei­cher», weil der so gute Steaks macht.

Auf Schwei­zer Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen stösst man über­all

Aber es sind nicht nur die Re­stau­rants. Auf mei­nen Rei­sen fällt mir immer öfter auf, wie prä­sent Schwei­zer Un­ter­neh­men ge­ne­rell sind. Damit meine ich nicht nur das Schwei­zer Kreuz am Sei­ten­ru­der eines Flug­zeugs. Beim Flug­ha­fen be­ginnt es bei den Roll­trep­pen, die von Schwei­zer Un­ter­neh­men ge­baut wur­den, man sieht die Logos Schwei­zer Fir­men bei der Fahrt durch In­dus­trie­zo­nen Rich­tung Stadt­zen­trum, beim Ho­tel­lift oder dem Früh­stück am nächs­ten Tag (what else?). Diese «Schwei­zer im Aus­land» zei­gen mir, wie stark sich un­se­re Un­ter­neh­men im Aus­land be­stä­ti­gen. 
 

Uhr swiss made


Wir haben in der Schweiz über­durch­schnitt­lich viele gros­se und klei­ne Fir­men, die glo­bal aktiv sind. Im Stil­len sind viele von uns Schwei­zern stolz, wenn sich un­se­re Gross­un­ter­neh­men dank Schwei­zer Tu­gen­den – harte Ar­beit, Qua­li­täts­be­wusst­sein und mu­ti­ge In­ves­ti­tio­nen – auf den Welt­märk­ten be­haup­ten. So­bald wir aber wie­der da­heim sind, kri­ti­sie­ren wir sie lei­den­schaft­lich.

Alles auf schwei­ze­ri­sche Di­men­sio­nen schrump­fen

Warum sind wir so kri­tisch ge­gen­über un­se­ren Fir­men, die so er­folg­reich sind, dass sie sich auf den Welt­märk­ten be­haup­ten? Si­cher nicht, weil wir etwas gegen ihre Ar­beits­plät­ze bei uns oder gegen ihren kräf­tig spru­deln­den Strom an Steu­er­ein­nah­men haben. Son­dern, weil wir alles Gros­se mit un­se­rer Kri­tik wie­der auf Schwei­zer Di­men­sio­nen zu­rück­schrump­fen: auf Klein­heit und Mit­tel­mass.