Wie sieht Ihre Rech­nung aus?

Ent­ge­gen der My­tho­lo­gie füh­ren Kon­tin­gen­te in der Regel zu hap­pi­gen Fol­ge­kos­ten. So würde auch die SVP-Ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve einen Kos­ten­schub aus­lö­sen. Sie ver­langt die Schaf­fung von Kon­tin­gen­ten, die auch die Grenz­gän­ger er­fas­sen. Dar­über hin­aus schreibt der In­itia­tiv­text einen Vor­rang für Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer bei der Be­set­zung von of­fe­nen Ar­beits­plät­zen vor. Bei­des ist neu. Frü­her galt der In­län­der­vor­rang: Man muss­te für eine Auf­ent­halts­be­wil­li­gung nach­wei­sen, dass ein be­stimm­ter Ar­beits­platz mit in­län­di­schen Ar­beits­kräf­ten, das heisst Schwei­zern oder Aus­län­dern, nicht be­setzt wer­den konn­te.

Dass ein der­art ri­gi­des Kon­tin­gent­sys­tem zu mehr Bü­ro­kra­tie führt, ist un­be­strit­ten. Doch wie hoch wären die di­rek­ten Kos­ten? Lei­der gibt es dazu keine de­tail­lier­ten In­for­ma­tio­nen. Ver­su­chen wir es mit einer ein­fa­chen Über­schlags­rech­nung: Ba­sie­rend auf den Zah­len von 2012, müss­ten rund 190'000 zu­sätz­li­che Ge­su­che ge­stellt wer­den. Dar­un­ter 73'000 An­trä­ge für Kurz­auf­ent­hal­ter und 61'000 für Grenz­gän­ger. Bund und Kan­to­ne müss­ten dafür rund 300 neue Stel­len schaf­fen: Mit Löh­nen, So­zi­al­leis­tun­gen und In­fra­struk­tur fal­len etwa 37 Mil­lio­nen Fran­ken an.

Sei­tens der Pri­vat­wirt­schaft wären die Kos­ten weit­aus höher. Wenn ein Un­ter­neh­men zu­nächst einen Schwei­zer für einen Ar­beits­platz su­chen und an­schlies­send ein Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren durch­lau­fen muss, be­deu­tet das viel Auf­wand. Für die zu­sätz­li­che Ar­beit der Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen, das Über­prü­fen von Un­ter­la­gen und In­se­rie­rungs­kos­ten fal­len pro Ge­such min­des­tens 2000 Fran­ken an. In der Summe also noch­mals 380 Mil­lio­nen Fran­ken. Und bei nur einem Monat zu­sätz­li­cher War­te­zeit für 190'000 Be­wil­li­gun­gen ent­fal­len ent­spre­chend Ar­beits­stun­den und Auf­trä­ge kön­nen ver­lo­ren gehen. Bei einem Durch­schnitts­lohn von rund 6000 Fran­ken be­deu­tet das einen ge­samt­wirt­schaft­li­chen Ver­lust von über 1,2 Mil­li­ar­den Fran­ken. Das Kos­ten­to­tal be­trägt ge­schätzt also mehr als 1,6 Mil­li­ar­den Fran­ken. Jahr für Jahr.

Selbst­ver­ständ­lich ist das nur eine grobe Schät­zung. Die Zahl mag Ihnen zu tief oder viel zu hoch er­schei­nen. Wie sieht Ihre Über­schlags­rech­nung aus? Las­sen Sie es uns wis­sen unter kmu@​eco​nomi​esui​sse.​ch.