US-Strafzölle: let the Facts talk

Fakt ist: US-Präsident Trump hat gestern happige Strafzölle auf Stahl und Aluminium beschlossen. Fakt ist auch, dass diese Massnahme per 23. März dieses Jahres in Kraft gesetzt wird. Und: Das ist eine protektionistische Massnahme. Allerdings: Es gibt Ausnahmen für einzelne Länder. Offiziell gilt das bereits jetzt schon für Kanada und Mexiko. Die EU hat ebenfalls sofort einen solchen Sonderstatus beantragt.

Schauen wir uns die Stahlimporte der USA genauer an. Die USA importierten 2017 Stahl im Gesamtwert von 29 Milliarden US-Dollar. Davon stammen aus Kanada und Mexiko Importe für 7,6 Milliarden Dollar, aus der EU für rund 5,2 Milliarden, von Alliierten wie Südkorea für 2,8 Milliarden und Japan für 1,7 Milliarden. Insgesamt also Importe im Wert von 17,3 Milliarden Dollar, die mit einer Ausnahme von den US-Strafzöllen rechnen können. Das sind rund 60 Prozent.

Was bedeutet das für die Schweiz? Die Schweiz selbst ist gesamtwirtschaftlich von den US-Strafzöllen nur schwach betroffen. Die potenziell betroffenen Stahl- und Aluminiumexporte beliefen sich 2017 auf 87 Millionen Franken, Ausnahmen sind hier ebenfalls anzustreben.
 

Zoll in den USA (Symbolbild)

Gravierender wäre eine Eskalation von protektionistischen Gegenmassnahmen.

Gravierender wäre eine Eskalation von protektionistischen Gegenmassnahmen. Doch danach sieht es im Moment nicht aus. Das liegt an den erwähnten Ausnahmen. Je breiter diese angewendet werden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit von handelspolitischen Gegenmassnahmen. Das ist sehr wichtig. Es braucht in den kommenden Tagen besonnene Wirtschaftsdiplomatie, denn eine Eskalation wäre schlecht für die Weltwirtschaft und für die Exportnation Schweiz.

Also alles nur ein Bluff? Kaum. Das Ziel der USA ist die Beseitigung von schädlichem Dumping. Und mit der angekündigten Einführung von Strafzöllen hat die USA – weltweit grösster Stahlimporteur – seit gestern ein starkes Verhandlungspfand.