Drapeaux des États-Unis et de la Suisse

5 Grün­de, warum die USA so wich­tig für die Schweiz sind

Do­nald Trump hat am WEF ge­gen­über Bun­des­prä­si­dent Alain Ber­set be­kräf­tigt, künf­tig enger mit der Schweiz zu­sam­men­ar­bei­ten zu wol­len. Das ist ein er­freu­li­ches Si­gnal. Denn egal, wie man es dreht und wen­det: US-Prä­si­dent Do­nald Trumps Ent­schei­dun­gen wer­den einen ge­wal­ti­gen Ein­fluss auf die Schweiz und un­se­re Un­ter­neh­men haben.

Der Blick auf die Ex­port­sta­tis­tik der Zoll­ver­wal­tung ver­rät: Die USA sind mit einem Han­dels­vo­lu­men von 46 Mil­li­ar­den Fran­ken der zweit­wich­tigs­te Han­dels­part­ner der Schweiz. Deutsch­land be­legt mit 88 Mil­li­ar­den Fran­ken den Spit­zen­rang. Al­ler­dings im­por­tiert die Schweiz mehr aus Deutsch­land als sie ex­por­tiert. An­ders sieht es mit den USA aus. Mit kei­nem an­de­ren Han­dels­part­ner auf der Welt hat die Schweiz einen grös­se­ren Han­dels­über­schuss. Er be­trägt 17 Mil­li­ar­den Fran­ken. So viel zur Zoll­sta­tis­tik. Die USA sind aber noch aus an­de­ren Grün­den wich­tig und wer­den künf­tig sogar noch wich­ti­ger.

1. «Made in Swit­z­er­land» ist ein Kas­sen­schla­ger in den USA

Die Zoll­sta­tis­tik gibt Aus­kunft über die Brut­to­zah­len, also wie viel Schwei­zer Fir­men ein­neh­men, wenn sie Pro­duk­te im Aus­land ver­kau­fen. Darin ent­hal­ten ist aber auch der Wert von Vor­leis­tun­gen und Ein­zel­tei­len, die von der Schwei­zer Firma zuvor im Aus­land ein­ge­kauft wur­den. Wer also er­fah­ren will, wie wich­tig ein Part­ner­land für den hie­si­gen Wohl­stand ist, soll­te eine an­de­re Zahl mit­be­rück­sich­ti­gen – die tat­säch­lich ex­por­tier­te Schwei­zer Wert­schöp­fung. Die OECD hat diese für die Schweiz er­ho­ben. Auch hier ist Deutsch­land mit 46 Mil­li­ar­den USD auf Rang 1. Und auch hier fol­gen auf Rang 2 die USA. Al­ler­dings ist der Ab­stand be­deu­tend klei­ner. Die USA be­zah­len pro Jahr 34 Mil­li­ar­den USD für Schwei­zer Qua­li­tät. Das sind 13 Pro­zent der ge­sam­ten ex­por­tier­ten Wert­schöp­fung.

2. Dienst­leis­tun­gen wer­den immer wich­ti­ger – und hier sind die USA der Top­kun­de

Immer mehr Schwei­zer Un­ter­neh­men han­deln auf den Welt­märk­ten er­folg­reich mit Dienst­leis­tun­gen. Schon heute ma­chen diese einen Drit­tel der Ge­samt­ex­por­te aus. 33 Mil­li­ar­den Fran­ken, einen Drit­tel ihrer ge­sam­ten Um­sät­ze im Aus­land, er­zie­len die Schwei­zer Dienst­leis­ter laut der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bank (SNB) in den USA (ohne Tou­ris­mus). Das macht diese für sie zum wich­tigs­ten Han­dels­part­ner unter den Län­dern. Deutsch­land folgt auf Rang 2 mit 12 Mil­li­ar­den Fran­ken.

3. KMU fehlt Frei­han­dels­ab­kom­men

Von den ex­por­tie­ren­den und im­por­tie­ren­den Fir­men in der Schweiz sind die meis­ten KMU, also klei­ne­re und mitt­le­re Un­ter­neh­men, die sich mit ihren in­no­va­ti­ven Leis­tun­gen zu Welt­markt­füh­rern ge­mau­sert haben. Und wer sie fragt, mit wel­chem Land die Schweiz bes­se­re Han­dels­be­zie­hun­gen auf­glei­sen soll, er­hält eine ein­deu­ti­ge Ant­wort: mit den USA. Das hat eine Um­fra­ge der Credit Su­is­se bei Schwei­zer KMU er­ge­ben. Dass zur­zeit kein Frei­han­dels­ab­kom­men exis­tiert zwi­schen der Schweiz und den USA ist laut den hie­si­gen KMU ein gros­ses Ver­säum­nis. Denn die USA sind für sie nach Deutsch­land der wich­tigs­te Ab­satz­markt.

4. Die USA in­ves­tie­ren kräf­tig in die Schweiz

Wenn Schwei­zer Fir­men im Aus­land in­ves­tie­ren, tun sie das vor allem in den USA. Dort ist der Ka­pi­tal­be­stand hie­si­ger Un­ter­neh­men laut SNB mit 234 Mil­li­ar­den Fran­ken am höchs­ten und macht fast 20 Pro­zent der ge­sam­ten aus­län­di­schen Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen aus. Ähn­li­ches zeigt der um­ge­kehr­te Blick: Die USA sind der dritt­wich­tigs­te Di­rekt­in­ves­tor in der Schweiz, nur Lu­xem­burg und die Nie­der­lan­de ran­gie­ren höher. 13 Pro­zent aller aus­län­di­schen Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen in der Schweiz stam­men aus den USA, das sind 124 Mil­li­ar­den Fran­ken. Es ist also klar, dass sämt­li­che Mass­nah­men des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten in Steu­er- oder In­ves­ti­ti­ons­fra­gen eine Wir­kung auf den Stand­ort Schweiz haben wer­den.

5. Hohes un­aus­ge­schöpf­tes Po­ten­zi­al

Die vor­her­ge­hen­den vier Punk­te haben vor allem den Sta­tus quo um­ris­sen, nun folgt ein Aus­blick. Wir haben einen Aus­sen­han­dels­in­dex ent­wi­ckelt, der ver­schie­de­ne für die Schwei­zer Wirt­schaft be­son­ders wich­ti­gen Kenn­zah­len zu­sam­men­fasst und damit Aus­sa­gen dar­über zu­lässt, wie gross das Po­ten­zi­al mit einem Han­dels­part­ner ist. Das Re­sul­tat ist ein­deu­tig: Die USA bie­ten enorm hohe Han­dels­ge­win­ne für Schwei­zer Fir­men, der ame­ri­ka­ni­sche Markt ist in die­ser Hin­sicht durch­aus ver­gleich­bar mit der EU. Wenn man nun aber auf die tat­säch­li­chen Han­dels­zah­len blickt, so wie das die NZZ getan hat, lässt sich fest­hal­ten: Die USA sind heute schon wich­tig für Schwei­zer Fir­men, es läge aber in Zu­kunft noch viel mehr drin.

Das setzt aber vor­aus, dass Schwei­zer Fir­men künf­tig einen op­ti­ma­len Markt­zu­gang in Ame­ri­ka haben wer­den. Des­halb ist es er­freu­lich, dass Prä­si­dent Do­nald Trump am WEF in Davos ge­gen­über Bun­des­prä­si­dent Alain Ber­set be­kräf­tig­te, enger zu­sam­men­ar­bei­ten zu wol­len. Of­fen­bar schätzt Do­nald Trump die vie­len Schwei­zer Un­ter­neh­men, die in den USA in­ves­tiert und dort Ar­beits­plät­ze auf­ge­baut haben. Gleich­zei­tig haben auch US-Fir­men ein star­kes wirt­schaft­li­ches In­ter­es­se an der Schweiz, wie ihre Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen hier zei­gen. Diese Um­stän­de be­le­gen: Ein Frei­han­dels­ab­kom­men wäre für beide Sei­ten vor­teil­haft.

Falls Sie sich für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Schwei­zer Aus­sen­wirt­schaft in­ter­es­sie­ren, lohnt sich die Lek­tü­re un­se­res neuen Po­si­ti­ons­pa­piers Bro­schü­re «Aus­sen­wirt­schafts­stra­te­gie der Schweiz: For­de­run­gen der Wirt­schaft».