Un­ab­hän­gig­keit der Na­tio­nal­bank ist nicht ver­han­del­bar

​Die Glaub­wür­dig­keit der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bank (SNB) ist das A und O für eine so­li­de und er­folg­rei­che Geld­po­li­tik. Es ist des­halb wich­tig, dass nach dem Rück­tritt von Phil­ipp Hil­de­brand die Frage der Nach­fol­ge rasch ge­klärt wird. Noch wich­ti­ger für die Glaub­wür­dig­keit ist, dass die Un­ab­hän­gig­keit der SNB ge­wahrt wird.

​Es muss un­be­dingt ver­hin­dert wer­den, dass die Na­tio­nal­bank als Folge der jüngs­ten Vor­komm­nis­se ver­po­li­ti­siert und in ihrem Auf­trag ein­ge­engt wird. eco­no­mie­su­is­se wird sich des­halb ent­schlos­sen all­fäl­li­gen Be­stre­bun­gen wi­der­set­zen, die mehr po­li­ti­sche Ein­fluss­nah­me auf die SNB for­dern. Weder hat die Po­li­tik der SNB Wei­sun­gen zu er­tei­len noch die Bud­ge­tau­to­no­mie der No­ten­bank in­fra­ge zu stel­len. Die Un­ab­hän­gig­keit der SNB ist nicht ver­han­del­bar.

Nun soll rasch wie­der Ruhe ein­keh­ren, damit die SNB ihre kom­pe­ten­te und ver­läss­li­che Geld­po­li­tik im In­ter­es­se des Lan­des naht­los fort­füh­ren kann. Die jüngs­te Her­ab­stu­fung der Bo­ni­tät von neun Eu­ro­län­dern zeigt ein­mal mehr, dass die Ver­schul­dungs­kri­se in der Eu­ro­zo­ne nicht aus­ge­stan­den ist und der damit ver­bun­de­ne Druck auf den Schwei­zer Fran­ken wei­ter an­hal­ten dürf­te. Die SNB steht des­halb vor gros­sen Her­aus­for­de­run­gen. Las­sen wir sie in ge­wohn­ter Ma­nier wei­ter­hin un­ab­hän­gig und glaub­wür­dig ihren Auf­trag er­fül­len.