Steu­er­ein­nah­men des Bun­des spru­deln stär­ker denn je

Wäh­rend die po­li­ti­sche Linke im Wahl­jahr eine Steu­er­aus­fall­de­bat­te füh­ren möch­te, er­rei­chen die Fis­kal­ein­nah­men des Bun­des his­to­ri­sche Höchst­stän­de. An­ge­sichts der in­ter­na­tio­na­len Her­aus­for­de­run­gen sind eine fak­ten­ori­en­tier­te Dis­kus­si­on und wei­te­re Un­ter­neh­mens­steu­er­re­for­men zur Stär­kung des Stand­orts Schweiz nötig.

Im Zu­sam­men­hang mit der Ein­füh­rung des Ka­pi­tal­ein­la­ge­prin­zips (Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form II) kri­ti­sier­ten jüngst zahl­rei­che Me­di­en und Po­li­ti­ker die an­geb­lich damit ver­bun­de­nen Steu­er­aus­fäl­le. Dabei wurde zu­meist ver­nach­läs­sigt, dass diese Steu­er­re­form durch den Zuzug von Un­ter­neh­men mit­tel­fris­tig zu neuen Ein­nah­men füh­ren wird. So war es schon bei der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form I von 1997. Die da­mals ge­schätz­ten Ein­nah­men­aus­fäl­le tra­ten nicht ein. Im Ge­gen­teil: Nach der Re­form ver­zeich­ne­te der Bund einen mas­si­ven An­stieg der Ein­nah­men aus der Un­ter­neh­mens­ge­winn­steu­er. Auch bei der jüngs­ten Mehr­wert­steu­er­re­form wer­den immer noch fak­ten­wid­rig Min­der­ein­nah­men ge­nannt. Dies, ob­wohl die Ein­nah­men schon im Jahr der Ein­füh­rung der Re­form ein All­zeit­hoch er­reich­ten. 2010 war ge­ne­rell ein Spit­zen­jahr, in dem der Bund so hohe Er­trä­ge ge­ne­rier­te wie noch nie zuvor.

His­to­ri­sche Höchst­stän­de bei den Fis­kal­ein­nah­men
Die ak­tu­el­le Pu­bli­ka­ti­on der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung zu den Fis­kal­ein­nah­men des Bun­des zeigt, dass ins­be­son­de­re die Mehr­wert­steu­er und die di­rek­te Bun­des­steu­er – die bei­den wich­tigs­ten Ein­nah­me­quel­len des Bun­des – his­to­ri­sche Höchst­stän­de ver­zeich­nen. Zu­sam­men ge­ne­rie­ren sie rund 60 Pro­zent der Ein­nah­men. Bei der Mehr­wert­steu­er wurde vor Jah­res­frist auf­grund der Re­form mit Min­der­ein­nah­men von bis zu 500 Mil­lio­nen Fran­ken ge­rech­net. Statt­des­sen sind die Er­trä­ge mit 4,2 Pro­zent stär­ker ge­wach­sen als die Wirt­schaft. Die Ein­nah­men aus der Ge­winn­steu­er lagen 2010 rund vier Mal höher als vor 20 Jah­ren und haben dank ver­schie­de­ner Steu­er­re­for­men dop­pelt so stark zu­ge­nom­men wie die Ge­samt­ein­nah­men.

Schweiz hat Fi­nanz­kri­se gut über­stan­den
Auch die Ver­kehrs­ab­ga­ben (Au­to­mo­bil­steu­er, Vi­gnet­te, Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be) ver­zeich­ne­ten mit 2,2 Mil­li­ar­den Fran­ken einen Höchst­wert. Die neu ein­ge­führ­te CO2-Ab­ga­be (rund 600 Mil­lio­nen Fran­ken) sowie die wie­der­hol­te Er­hö­hung der Ta­bak­steu­er (2,3 Mil­li­ar­den Fran­ken) haben dem Bund im ver­gan­ge­nen Jahr zu zu­sätz­li­chen Mit­teln ver­hol­fen. Die spru­deln­den Ein­nah­men wi­der­spie­geln die Tat­sa­che, dass die Schweiz die Fi­nanz­kri­se schnel­ler und bes­ser über­stan­den hat als viele um­lie­gen­de Staa­ten. Dies ist unter an­de­rem auf die Zu­wan­de­rung hoch­qua­li­fi­zier­ter Ar­beits­kräf­te zu­rück­zu­füh­ren. Dank ihr sind die Fis­kal­ein­nah­men nicht nur ab­so­lut, son­dern auch im Ver­hält­nis zum Brut­to­in­land­pro­dukt (BIP) an­ge­stie­gen.

Wei­te­re Re­for­men sind nötig
Die Steu­er­po­li­tik der Schweiz steht vor gros­sen in­ter­na­tio­na­len Her­aus­for­de­run­gen. In die­sem Um­feld gilt es, die Kon­kur­renz­fä­hig­keit un­se­res Lan­des zu er­hal­ten und wei­ter zu ver­bes­sern. Eine kon­se­quen­te Po­li­tik zur Stär­kung des Steu­er­stand­orts Schweiz mit Ge­winn­steu­er­sen­kun­gen und Ver­bes­se­run­gen im Rah­men der sis­tier­ten Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III sind des­halb als In­ves­ti­tio­nen in den Un­ter­neh­mens­stand­ort Schweiz nötig.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen:
Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung: Fis­kal­ein­nah­men des Bun­des 2010