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Sta­gnie­ren­der Aus­sen­han­del: Vor allem der Ab­satz in Eu­ro­pa schwä­chelt

​Die ab­flau­en­de Welt­kon­junk­tur be­kommt auch der Schwei­zer Aus­sen­han­del zu spü­ren. In den ers­ten sechs Mo­na­ten 2012 sta­gnier­ten so­wohl die Ex­por­te als auch die Im­por­te und auch der Han­del mit der EU ging zu­rück. Den­noch wies die Han­dels­bi­lanz einen Über­schuss von 11,6 Mil­li­ar­den Fran­ken auf. Dies zei­gen die heute pu­bli­zier­ten Zah­len der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung.

​Die ein­zel­nen Ex­port­bran­chen ent­wi­ckel­ten sich dabei un­ter­schied­lich. Die Pa­pier- und gra­fi­sche In­dus­trie ex­por­tier­te rund 20 Pro­zent we­ni­ger als im Vor­jahr. Im Ge­gen­satz dazu steht die Uh­ren­in­dus­trie, die ein Ex­port­p­lus von 16 Pro­zent auf­weist. Ein wei­te­res Um­satz­plus hat­ten auch die che­misch-phar­ma­zeu­ti­sche In­dus­trie sowie die Nah­rungs- und Ge­nuss­mit­tel­in­dus­trie (2,8 re­spek­ti­ve 1,4 Pro­zent).

In ers­ter Linie lei­den Schwei­zer Ex­por­te unter der rück­läu­fi­gen Nach­fra­ge aus Eu­ro­pa. Ex­por­te nach Ir­land (–34 Pro­zent), Grie­chen­land (–20 Pro­zent) und Spa­ni­en (–10 Pro­zent) ver­zeich­nen den gröss­ten Rück­gang. Auch nah­men die Ex­por­te in die wich­ti­gen Märk­te Frank­reich und Ita­li­en ab (–9  bzw. –6 Pro­zent). Die Aus­fuh­ren nach Deutsch­land sta­gnier­ten. Dem­ge­gen­über stie­gen die Lie­fe­run­gen in die an­de­ren Kon­ti­nen­te. Ex­por­te nach Nord­ame­ri­ka ver­zeich­ne­ten ein Plus von zehn Pro­zent, wert­mäs­sig gin­gen zwei Pro­zent mehr Güter und Dienst­leis­tun­gen nach Asien. Hier stan­den den Mehr­aus­fuh­ren nach Saudi-Ara­bi­en (+36 Pro­zent), Hong­kong (+24 Pro­zent) und Sin­ga­pur (+12 Pro­zent) al­ler­dings rück­läu­fi­ge Ex­por­te nach China (–14 Pro­zent) und In­di­en (–13 Pro­zent) ge­gen­über.

Sai­son­be­rei­nigt be­lie­fen sich die Ex­por­te im 2. Quar­tal auf 49,8 Mil­li­ar­den Fran­ken. Der leich­te Ab­wärts­trend setzt sich also wei­ter fort. Her­vor­zu­he­ben ist der Juni, in dem der schwei­ze­ri­sche Aus­sen­han­del in beide Ver­kehrs­rich­tun­gen zu­nahm: Die Ex­por­te wuch­sen um 7,6 Pro­zent, wäh­rend die Im­por­te um 3,.7 Pro­zent zu­nah­men. Der Monat schloss mit einem Über­schuss von 2,2 Mil­li­ar­den Fran­ken.

Die Ent­wick­lun­gen zei­gen, dass die Ex­port­na­ti­on Schweiz auf gute Rah­men­be­din­gun­gen im grenz­über­schrei­ten­den Han­del an­ge­wie­sen ist. So sind Frei­han­dels­ab­kom­men mit auf­stre­ben­den Schwel­len­län­dern ab­zu­schlies­sen. Heute be­ste­hen dort aber noch zahl­rei­che Hür­den für den Markt­zu­gang, die eine wei­te­re re­gio­na­le Di­ver­si­fi­zie­rung hem­men.

Me­di­en­mit­tei­lung der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung