Han einer Frau hält Wellenhologramm

Stär­kung des In­no­va­ti­ons­stand­orts Schweiz

Heute hat das Par­la­ment die Vor­la­ge zur Dis­tri­bu­ted Led­ger Tech­no­lo­gy, mit der das Schwei­zer Recht an Ent­wick­lun­gen im Be­reich der Block­chain-Tech­no­lo­gie an­ge­passt wird, in der Schluss­ab­stim­mung an­ge­nom­men. Die brei­te Ak­zep­tanz der Vor­la­ge in den Räten ist be­mer­kens­wert. Die Wirt­schaft be­für­wor­tet die Ziel­set­zung sowie die ge­wähl­ten Schwer­punk­te und Re­ge­lungs­an­sät­ze. Im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb ist es wich­tig, dass sich die Schweiz als fort­schritt­li­cher Stand­ort po­si­tio­niert.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst den ge­lun­ge­nen Ge­set­zes­ent­wurf für einen zi­vil­recht­li­chen Rah­men für Block­chain und an­de­re Dis­tri­bu­ted Led­ger-Tech­no­lo­gi­en (DLT). Diese Tech­no­lo­gi­en wer­den zu­neh­mend re­le­van­ter für die di­gi­ta­le Wirt­schaft. Dem Wirt­schafts­stand­ort Schweiz wird so er­mög­licht, seine In­no­va­ti­ons­kraft in die­sem Be­reich zu stär­ken. Be­grüs­sens­wert ist auch, dass nicht ei­gens ein DLT-Son­der­ge­setz ge­schaf­fen wurde. Damit re­gu­liert das Par­la­ment nicht pu­bli­kums­wirk­sam ent­lang einer be­stimm­ten Tech­no­lo­gie, son­dern tech­no­lo­gie­neu­tral und zu­kunfts­ge­rich­tet, um tech­ni­sche Hin­der­nis­se ab­zu­bau­en. Mit der Vor­la­ge passt es nun ins­ge­samt zehn Bun­des­ge­set­ze (ins­be­son­de­re im Zivil- und Fi­nanz­markt­recht) punk­tu­ell an.

Be­reits im Rah­men der Ver­nehm­las­sung hatte sich eco­no­mie­su­is­se po­si­tiv zum Vor­ha­ben des Bun­des­rats ge­äus­sert und auf mög­li­ches Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al hin­ge­wie­sen (vgl. eco­no­mie­su­is­se Ver­nehm­las­sungs­ant­wort vom 1. Juli 2019). Auch be­stä­tigt wur­den in der heute zu Ende ge­hen­den Herbst­ses­si­on die we­ni­gen, wei­te­ren punk­tu­el­len Än­de­run­gen, die der Na­tio­nal­rat be­schlos­sen hatte:

  • Jeder Drit­te, der eine ent­spre­chen­de ge­setz­li­che oder ver­trag­li­che Be­rech­ti­gung der Daten nach­weist, soll je nach sei­ner Be­rech­ti­gung Zu­gang zu die­sen oder deren Her­aus­ga­be ver­lan­gen kön­nen («Da­ten­zu­gang»).
  • Fi­nanz­dienst­leis­ter, die aus­schliess­lich ge­gen­über in­sti­tu­tio­nel­len oder pro­fes­sio­nel­len Kun­den Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen er­brin­gen, müs­sen sich kei­ner Om­buds­stel­le an­schlies­sen («Om­buds­stel­le»).

Die DLT-Vor­la­ge er­höht Rechts­si­cher­heit

Mit der DLT-Vor­la­ge wird die Rechts­si­cher­heit er­höht, Hür­den für DLT-ba­sier­te An­wen­dun­gen wer­den be­sei­tigt und Miss­brauchs­ri­si­ken be­grenzt. Bei­spiels­wei­se klärt sie die Aus­son­de­rung kryp­to­ba­sier­ter Ver­mö­gens­wer­te aus der Kon­kurs­mas­se ge­setz­lich und re­du­ziert mit­tels Schaf­fung einer neuen Be­wil­li­gungs­ka­te­go­rie für den ge­werbs­mäs­si­gen Be­trieb von DLT-In­fra­struk­tu­ran­bie­tern das Miss­brauch­s­po­ten­zi­al.

Brei­te Ei­nig­keit im Par­la­ment

Die DLT-Vor­la­ge ist nicht nur hin­sicht­lich des re­kord­ho­hen Tem­pos der Be­ra­tung zu wür­di­gen. Sie er­ziel­te auch in bei­den Räten ein sel­ten ein­stim­mi­ges Er­geb­nis. Ge­ra­de auch in un­si­che­ren Co­ro­na-Zei­ten stärkt die DLT-Vor­la­ge die In­no­va­ti­ons­kraft un­se­res Wirt­schafts­stand­orts lang­fris­tig und nach­hal­tig. Damit tritt – im bes­ten Fall be­reits Mitte 2021 – eines der welt­weit ers­ten, tech­no­lo­gie­neu­tra­len DLT-Ge­set­ze in Kraft.