Feux

Schwei­zer Stra­te­gie bei der Un­ter­neh­mens­steu­er be­stä­tigt

Die EU-Kom­mis­si­on hat ges­tern Vor­schlä­ge prä­sen­tiert für eine uni­ons­weit ein­heit­li­che Steu­er­be­mes­sungs­grund­la­ge für Un­ter­neh­men. Sie setzt dabei auf eine För­de­rung von For­schung und Ent­wick­lung sowie auf eine zins­be­rei­nig­te Ge­winn­steu­er. Damit be­stä­tigt sich, dass die im Rah­men der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III vor­ge­schla­ge­nen Mass­nah­men in­ter­na­tio­nal ak­zep­tiert sind und die zu­künf­ti­ge Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Stand­orts Schweiz si­chern. 

Die EU-Kom­mis­si­on hat am Diens­tag einen neuen Vor­schlag für eine ge­mein­sam kon­so­li­dier­te Kör­per­schafts­steu­er-Be­mes­sungs­grund­la­ge (GKKG) vor­ge­stellt. Ein ers­ter Schritt die­ses Pro­jekts sieht die for­mel­le Har­mo­ni­sie­rung der Steu­er­be­mes­sungs­grund­la­ge vor, wie sie in der Schweiz mit dem Steu­er­har­mo­ni­sie­rungs­ge­setz auch zwi­schen den Kan­to­nen be­steht. 

Wei­te­re in­ter­es­san­te Par­al­le­len gibt es zwi­schen dem EU-Vor­schlag und der Schwei­zer Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III (USR III). So schlägt Brüs­sel einen Son­der­ab­zug für For­schung und Ent­wick­lung (F&E) von 125 bis 200 Pro­zent vor. Auch die USR III räumt den Kan­to­nen die Mög­lich­keit ein, F&E-Auf­wen­dun­gen, wie etwa die Löhne von For­schen­den, mit einem Steu­er­ab­zug bis ma­xi­mal 150 Pro­zent steu­er­lich zu be­güns­ti­gen. 

Fremd- und Ei­gen­ka­pi­tal gleich be­han­deln

Zudem setzt die EU auf eine zins­be­rei­nig­te Ge­winn­steu­er. Die Mass­nah­me sieht einen Zins­ab­zug auf neuem Ei­gen­ka­pi­tal vor, ge­nau­so wie heute auch Fremd­ka­pi­tal­zin­sen als ge­schäfts­mäs­si­ger Auf­wand ab­zieh­bar sind. Ziel ist die bes­se­re steu­er­li­che Gleich­be­hand­lung von Fremd- und Ei­gen­ka­pi­tal. Heute ist in der EU wie auch in der Schweiz die Auf­nah­me von Fremd­ka­pi­tal (Ver­schul­dung) steu­er­lich von Vor­teil. Wie die Schweiz im Rah­men der USR III will auch die EU-Kom­mis­si­on diese Ver­zer­rung mit­tels einer zins­be­rei­nig­ten Ge­winn­steu­er be­sei­ti­gen. Dies stärkt den An­reiz für Un­ter­neh­men, ein zu­sätz­li­ches Si­cher­heits­pols­ter an­zu­le­gen. Die Un­ter­neh­men und die Wirt­schaft als Gan­zes wer­den so re­sis­ten­ter gegen Kri­sen.

Damit be­stä­tigt sich: Die lange und gründ­li­che Vor­be­rei­tung der USR III hat sich ge­lohnt. Die Schweiz hat die in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lun­gen rich­tig ge­deu­tet. Die im Rah­men der USR III vor­ge­schla­ge­nen Mass­nah­men sind in­ter­na­tio­nal ak­zep­tiert, öko­no­misch sinn­voll und si­chern die zu­künf­ti­ge Wett­be­werbs­fä­hig­keit un­se­res Stand­orts.

 


Die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III in Kürze

Die Schwei­zer Un­ter­neh­mens­be­steue­rung ist heute at­trak­tiv und für den Staat er­gie­big. In­ter­na­tio­na­le Ent­wick­lun­gen er­for­dern je­doch An­pas­sun­gen. Die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III (USR III) setzt die Leit­plan­ken, damit die Kan­to­ne die heute in­ter­na­tio­nal um­strit­te­nen Steu­er­pri­vi­le­gi­en ab­schaf­fen kön­nen, ohne dabei ihre At­trak­ti­vi­tät als Wirt­schafts­stand­ort aufs Spiel zu set­zen. 

Die Re­form stellt den Kan­to­nen einen Werk­zeug­kas­ten zur Ver­fü­gung. Pa­tent­box, F&E-In­put­för­de­rung und zins­be­rei­nig­te Ge­winn­steu­er er­set­zen bis­he­ri­ge Son­der­re­geln und er­lau­ben es den Kan­to­nen, ge­zielt in Be­rei­chen mit hoher Wert­schöp­fung at­trak­tiv zu blei­ben. Er­gän­zend oder al­ter­na­tiv kön­nen die Kan­to­ne ihre Ge­winn­steu­er­sät­ze auf ein in­ter­na­tio­nal wett­be­werbs­fä­hi­ges Ni­veau sen­ken. Der Bund un­ter­stützt sie dabei fi­nan­zi­ell. 

Die SP Schweiz hat gegen die USR III das Re­fe­ren­dum er­grif­fen, womit das Stimm­volk über die Zu­kunft des Steu­er­stand­orts Schweiz ent­schei­den wird. Vom Er­folg der USR III hängt es ab, ob die Schweiz auch in Zu­kunft zu den welt­weit füh­ren­den Un­ter­neh­mens­stand­or­ten zählt. Mit die­ser Frage ver­bun­den sind Zehn­tau­sen­de Ar­beits­plät­ze und Mil­li­ar­den Fran­ken an Steu­er­ein­nah­men. Für die kan­to­na­len Fi­nanz­di­rek­to­ren ist klar: «Nichts­tun ist keine Op­ti­on und käme die Schweiz teu­rer zu ste­hen.»