Schweiz und China: Handel ausbauen, eigene Werte mit Nachdruck vertreten
Der Aufstieg Chinas zur Wirtschaftsgrossmacht hat Millionen aus der Armut befreit und Ländern wie der Schweiz neue Handelsmöglichkeiten eröffnet. Mit ihrer harten Interessenpolitik stösst die chinesische Führung in der westlichen Welt aber zunehmend auf Ablehnung. Im neusten dossierpolitik skizziert economiesuisse den Weg für den künftigen Umgang mit dem «Reich der Mitte».
Die Weltwirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten stark profitiert vom raschen Aufstieg Chinas. Dessen Entwicklung hat massgeblich dazu beigetragen, dass der weltweite Anteil in absoluter Armut lebender Personen zwischen 1981 und 2017 um über 75 Prozent gesunken ist. Auch in ökologischer Hinsicht macht China grosse Fortschritte: Der CO2-Ausstoss pro Kopf sinkt seit Jahren. Diese rasante Modernisierung kontrastiert mit einem konfrontativeren Auftreten auf der internationalen Bühne und einer kritischen Menschenrechtslage im Innern. Beides weckt zunehmend Kritik und den Ruf nach Sanktionen – auch in der Schweiz.
Wie economiesuisse im neuen Dossier zu China jedoch aufzeigt, wären repressive Massnahmen kontraproduktiv. Die langjährige gute Beziehung der Schweiz mit China bietet vielmehr die Chance, über den Dialog Fortschritte zu erzielen. Als verlässliche Partnerin soll die Schweiz ihre Ansichten und Werte konstruktiv und hartnäckig in den Dialog einbringen, wie dies auch der Bundesrat in seiner kürzlich verabschiedeten China-Strategie betont. Mit dem Sitz vieler internationaler Organisationen in Genf bietet sie zudem eine wichtige Dialogplattform, die gestärkt werden muss. Anstatt die Positionen mit Blockaden und Sanktionen zu verhärten, sollen die guten wirtschaftlichen Beziehungen weiter ausgebaut und der Marktzutritt von Schweizer Unternehmen in China verbessert werden.