Mann vor Kreml in Moskau

Russ­land auf dem Weg der Mo­der­ni­sie­rung

Am 4. De­zem­ber 2012 hat die ge­misch­te Kom­mis­si­on Schweiz-Russ­land in Mos­kau ge­tagt. Re­gie­rungs- und Wirt­schafts­ver­tre­ter dis­ku­tier­ten dar­über, wie die ge­mein­sa­men Wirt­schafts­be­zie­hun­gen in­ten­si­viert wer­den kön­nen und den An­lie­gen der Un­ter­neh­men noch bes­ser Rech­nung ge­tra­gen wer­den kann. Zen­tral ist dabei das Frei­han­dels­ab­kom­men, das zur­zeit ver­han­delt wird.

​​Russ­land ist mit gut 140 Mil­lio­nen Ein­woh­nern, einem durch­schnitt­li­chen Wachs­tum von vier Pro­zent und dem Bei­tritt zur Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on im Som­mer 2012 ein Markt mit sehr gros­sem Po­ten­zi­al für die Schwei­zer Wirt­schaft. Die­ses wird bei einem jähr­li­chen Ex­port­vo­lu­men von drei Mil­li­ar­den Fran­ken (2011) und Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen von 6,3 Mil­li­ar­den Fran­ken (Ende 2010) bei Wei­tem nicht aus­ge­schöpft.

Thema der ge­misch­ten Kom­mis­si­on vom 4. De­zem­ber, die von Bot­schaf­ter Eric Mar­tin und Mi­nis­ter Vi­ta­ly Mutko ge­lei­tet wurde, war die be­ste­hen­de Zu­sam­men­ar­beit im Ge­sund­heits- und Ban­ken­we­sen, bei der ef­fi­zi­en­ten Nut­zung von En­er­gie und im Tou­ris­mus. Im Rah­men sei­ner Mo­der­ni­sie­rungs­stra­te­gie ist Russ­land be­son­ders an Know-how und In­ves­ti­tio­nen in der Hoch­tech­no­lo­gie in­ter­es­siert. Auch die An­lie­gen der Schwei­zer Un­ter­neh­men wur­den dis­ku­tiert. Eine Her­aus­for­de­rung stel­len bei­spiels­wei­se die Durch­set­zung der Rech­te an geis­ti­gem Ei­gen­tum sowie die feh­len­de ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung von Zer­ti­fi­ka­ten dar. Die Kom­mis­si­on hat als Folge eine Ar­beits­grup­pe ins Leben ge­ru­fen und be­schlos­sen, ge­mein­sam mit den Han­dels­kam­mern Schweiz-Russ­land Se­mi­na­re durch­zu­füh­ren, um Un­ter­neh­men durch den Zer­ti­fi­zie­rungs­dschun­gel zu hel­fen. 


Ein wei­te­rer wich­ti­ger Schritt zur In­ten­si­vie­rung der Be­zie­hun­gen ist der Ab­schluss eines um­fas­sen­den Frei­han­dels­ab­kom­mens zwi­schen der EFTA (Schweiz, Liech­ten­stein, Nor­we­gen, Is­land) und der eu­ra­si­schen Zoll­uni­on (Russ­land, Belarus, Ka­sachs­tan). Da­durch wür­den die noch be­ste­hen­den Zölle für Uhren, Me­di­ka­men­te, Me­tall­wa­ren oder Le­bens­mit­tel ab­ge­baut, die Zoll­pro­zes­se trans­pa­ren­ter ge­macht, der Schutz des geis­ti­gen Ei­gen­tums ver­stärkt und der Markt­zu­gang für Dienst­leis­tun­gen und In­ves­ti­tio­nen ver­ein­facht.