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Pri­va­ter und öf­fent­li­cher Sek­tor schüt­zen die Marke Schweiz

Zahl­rei­che Wirt­schafts- und Bran­chen­ver­bän­de, Un­ter­neh­men sowie staat­li­che Ak­teu­re wol­len zu­künf­tig im Aus­land ver­stärkt und ko­or­di­niert gegen die miss­bräuch­li­che Ver­wen­dung von Schwei­zer Her­kunfts­an­ga­ben vor­ge­hen. Sie haben sich auf der Jagd nach Swiss­ness-Tritt­brett­fah­rern zu­sam­men­ge­schlos­sen. Der Schutz der Marke Schweiz kann mit ver­ein­ten Kräf­ten wirk­sa­mer durch­ge­setzt wer­den.

Ein Schwei­zer­kreuz auf dem Zif­fer­blatt, die Schwei­zer­fah­ne auf der Ver­pa­ckung einer Ge­sicht­scrème oder «Su­is­se» im Fir­men­na­men – die­ses Vor­ge­hen ist im Aus­land meist so ein­fach wie loh­nend. Für viele Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten ver­fügt die Schweiz über einen her­vor­ra­gen­den Ruf und steht als Sinn­bild für Qua­li­tät und Si­cher­heit. Sie sind des­halb be­reit, für die ver­meint­lich schwei­ze­ri­sche Her­kunft einen Auf­preis zu be­zah­len. Doch häu­fig ist nicht Schweiz drin, wo Schweiz drauf­steht. Da­durch wer­den Er­war­tun­gen der Kon­su­men­ten ent­täuscht, die be­reit sind, für qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Pro­duk­te, wel­che man mit der Schweiz in Ver­bin­dung bringt, einen Mehr­preis zu be­zah­len. Ak­teu­re, die kei­nen Bezug zur Schweiz haben, sol­len die Marke Schweiz daher nicht ver­wen­den dür­fen.

Von Swiss­ness pro­fi­tie­ren, ohne die Kri­te­ri­en zu er­fül­len

Welt­weit spie­len Tritt­brett­fah­rer die Karte Swiss­ness, ohne die damit ver­bun­de­nen Kri­te­ri­en zu er­fül­len. Sie täu­schen und ent­täu­schen die Kund­schaft und scha­den gleich­zei­tig der Marke Schweiz. Dies wie­der­um scha­det den in der Schweiz pro­du­zie­ren­den Un­ter­neh­men, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen für die be­gehr­te Swiss­ness er­fül­len. Dies ge­fähr­det den her­kunfts­be­zo­ge­nen Wett­be­werbs­vor­teil der hie­si­gen Un­ter­neh­men. Schwei­zer Ge­set­ze gel­ten grund­sätz­lich nur in der Schweiz. Ex­por­teu­re von Waren und Le­bens­mit­teln sowie von Dienst­leis­tun­gen kön­nen im Aus­land nicht von ihrem «Added Value» pro­fi­tie­ren, wenn dort Schwei­zer Her­kunfts­an­ga­ben ohne Ein­schrän­kung ge­nutzt wer­den. Be­reits seit vie­len Jah­ren weh­ren sich des­halb ein­zel­ne Bran­chen­ver­bän­de, Un­ter­neh­men und das In­sti­tut für Geis­ti­ges Ei­gen­tum in­di­vi­du­ell gegen die miss­bräuch­li­che Ver­wen­dung von Schwei­zer­kreuz und -wap­pen. Diese Ak­ti­vi­tä­ten sol­len nun ko­or­di­niert wer­den.

Ver­ein Swiss­ness En­force­ment füllt eine wich­ti­ge stra­te­gi­sche Lücke

Um die Märk­te welt­weit zu über­wa­chen und das Know-how zu den län­der­spe­zi­fi­schen In­stru­men­ten zur Miss­brauchs­be­kämp­fung ge­mein­sam auf­zu­bau­en, haben die wich­tigs­ten Ak­teu­re in der Rechts­durch­set­zung von Swiss­ness den Ver­ein Swiss­ness En­force­ment ge­grün­det. Die­ser ist eine ge­mein­sa­me In­itia­ti­ve des pri­va­ten und öf­fent­li­chen Sek­tors. Die Zu­sam­men­ar­beit im Ver­ein er­mög­licht neben Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung nicht nur eine geo­gra­phi­sche Aus­wei­tung der In­ter­ven­tio­nen. Sie er­laubt auch klei­ne­ren Bran­chen und Un­ter­neh­men, sich an der Ver­tei­di­gung der Marke Schweiz zu be­tei­li­gen. Zudem pro­fi­tie­ren die Mit­glie­der vom Netz­werk der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft im Aus­land. Jah­re­lan­ger Dia­log mit an­de­ren Re­gie­run­gen trägt – wie das Bei­spiel China zeigt – für die ganze Wirt­schaft Früch­te: Das chi­ne­si­sche Mar­ken­amt weist kon­se­quent sämt­li­che Mar­ken­an­mel­dun­gen zu­rück, wenn diese un­ge­recht­fer­tig­ter­wei­se Schwei­zer Her­kunfts­an­ga­ben ent­hal­ten.

Der Ver­ein Swiss­ness En­force­ment hat unter Prä­si­dent Erich Her­zog (eco­no­mie­su­is­se) im Früh­jahr die­ses Jah­res seine Tä­tig­keit auf­ge­nom­men. Vi­ze­prä­si­dent ist Felix Addor vom In­sti­tut für geis­ti­ges Ei­gen­tum (IGE) und der Vor­stand be­steht aus Ver­tre­tern von Wirt­schafts­ver­bän­den aus dem Krei­se der Mit­glie­der. Diese Zu­sam­men­set­zung wi­der­spie­gelt den Grund­ge­dan­ken der Part­ner­schaft zwi­schen pri­va­tem und öf­fent­li­chem Sek­tor und füllt somit eine stra­te­gi­sche Lücke in der Swiss­ness-Durch­set­zung.