Mo­bi­li­tät: Ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Prei­se für ein knap­pes Gut

Mo­bi­li­ty Pri­cing ist mach­bar. Dies ist eine der zen­tra­len Aus­sa­gen aus dem ges­tern ver­öf­fent­lich­ten Dis­kus­si­ons­pa­pier von Ave­nir Su­is­se. Ge­for­dert wird mehr Kos­ten­wahr­heit und Ver­ur­sa­cher­ge­rech­tig­keit im Ver­kehr. Das soll­te ei­gent­lich nicht er­stau­nen, denn ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Prei­se ge­hö­ren in vie­len an­de­ren Be­rei­chen der Wirt­schaft zur Selbst­ver­ständ­lich­keit.
Die Ver­kehrs­be­las­tung auf Schie­nen und Stras­sen ist in den letz­ten Jah­ren stark ge­stie­gen. Zwi­schen 2000 und 2011 sind die Per­so­nen­ki­lo­me­ter auf der Schie­ne um über 50 Pro­zent, die Fahr­leis­tung auf den Na­tio­nal­stras­sen um rund 40 Pro­zent an­ge­stie­gen. Wie Ave­nir Su­is­se fest­stellt, gerät das Ver­kehrs­sys­tem der Schweiz zu­neh­mend an die Gren­zen sei­ner Ka­pa­zi­tät und Fi­nan­zier­bar­keit. Neue Ideen sind ge­fragt.

Mo­bi­li­ty Pri­cing stellt die Lö­sung dar: Damit kann das Knapp­heits­pro­blem auf Schie­ne und Stras­se ge­löst und die Wei­ter­ent­wick­lung der Ver­kehrs­in­fra­struk­tu­ren ver­ur­sa­cher­ge­recht fi­nan­ziert wer­den. Das Ziel liegt nicht in einer Ma­xi­mie­rung der Ein­nah­men, son­dern in der Schaf­fung fi­nan­zi­el­ler An­rei­ze, die eine ef­fi­zi­en­te In­fra­struk­tur­nut­zung för­dern.

Zen­tra­le Punk­te sind dabei mehr Kos­ten­wahr­heit, die Ein­füh­rung von Preis­dif­fe­ren­zie­run­gen, eine Ent­po­li­ti­sie­rung der In­ves­ti­ti­ons­ent­schei­de sowie die ver­kehrs­trä­ger­über­grei­fen­de und flä­chen­de­cken­de Ein­füh­rung. Heute ist Mo­bi­li­tät zu güns­tig und die durch­schnitt­li­che Aus­las­tung schlecht ver­teilt. Der Bahn­kun­de zahlt we­ni­ger als die Hälf­te sei­ner ver­ur­sach­ten Kos­ten. Zudem kos­tet die Mo­bi­li­tät um jede Ta­ges­zeit gleich viel, was zu über­füll­ten Pend­ler­zü­gen und ver­stopf­ten Stras­sen führt. Kos­ten­trei­bend wir­ken sich auch re­gio­nal­po­li­ti­sche In­ter­es­sen aus, die zu fal­schen Prio­ri­tä­ten füh­ren.

Mo­bi­li­ty Pri­cing ist nicht nur mach­bar, son­dern not­wen­dig. Er­for­der­lich sind auch Markt­prei­se, denn wer mehr Mo­bi­li­tät kon­su­miert, soll auch mehr dafür zah­len. Die Preis­si­gna­le müs­sen die Knapp­heit aus­drü­cken, damit die Be­nut­zung der In­fra­struk­tu­ren best­mög­lich ver­teilt wird. In der Hotel- und Flug­bran­che sind nach­fra­ge­ab­hän­gi­ge Prei­se bei­spiels­wei­se schon längs­tens gang und gäbe. Mo­der­ne IT-Ap­pli­ka­tio­nen er­lau­ben be­reits heute eine flä­chen­de­cken­de und ra­sche Ein­füh­rung.

Link zur Stu­die von Ave­nir Su­is­se