Kein über­trie­be­ner «Swiss Fi­nish» für Fi­nanz­dienst­leis­ter

​Der Stän­de­rat hat am Mitt­woch das Kol­lek­tiv­an­la­gen­ge­setz be­ra­ten. Er hat der Teil­re­vi­si­on mit 24:10 Stim­men bei zwei Ent­hal­tun­gen zu­ge­stimmt und den schwei­ze­ri­schen Fi­nanz­dienst­leis­tern damit den eu­ro­päi­schen Markt­zu­gang ge­si­chert. Einen über­schies­sen­den «Swiss Fi­nish» hat die Klei­ne Kam­mer ver­hin­dert.
​Das Kol­lek­tiv­an­la­gen­ge­setz ge­nügt den heu­ti­gen An­for­de­run­gen an An­le­ger­schutz und Wett­be­werbs­fä­hig­keit nicht mehr. Im Be­reich der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen haben sich diese An­for­de­run­gen ver­än­dert. Zudem wei­sen die Be­stim­mun­gen in den Be­rei­chen Ver­wal­tung, Ver­wah­rung und Ver­trieb Re­gu­lie­rungs­lü­cken auf. Mit den in­ter­na­tio­nal wach­sen­den An­for­de­run­gen wer­den sich die Re­gu­lie­rungs­lü­cken wei­ter ver­schär­fen.

Die vor­lie­gen­de Teil­re­vi­si­on will diese Lü­cken schlies­sen. Zum einen soll der Schutz der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger in der Schweiz ver­bes­sert wer­den; zum an­de­ren soll die Qua­li­tät und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schwei­zer Ver­mö­gens­ver­wal­tung er­hal­ten wer­den. Pri­mär soll der Zu­gang zum eu­ro­päi­schen Markt für schwei­ze­ri­sche Ver­mö­gens­ver­wal­ter ge­währ­leis­tet blei­ben.

Eu­ro­päi­sche Re­geln und Er­leich­te­run­gen als gutes Vor­bild
Die Wirt­schaft un­ter­stützt grund­sätz­lich die Stoss­rich­tung der Vor­la­ge. Der Zu­gang zum eu­ro­päi­schen Markt ist für die Fi­nanz­dienst­leis­ter ent­schei­dend. Die­ser Markt­zu­gang ist ge­fähr­det, wenn die Schweiz ihre Re­geln nicht an die in­ter­na­tio­na­len und na­ment­lich die eu­ro­päi­schen Stan­dards an­passt und damit die Qua­li­tät und Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schwei­zer Ver­mö­gens­ver­wal­tungs­tä­tig­keit si­chert. Auf­grund der in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lun­gen ist ein ra­sches Vor­ge­hen zwin­gend, selbst wenn da­durch die An­pas­sungs­fris­ten für alle Be­tei­lig­ten (fast un­zu­mut­bar) knapp sind. Umso wich­ti­ger ist es, sich bei die­ser Teil­re­vi­si­on auf das Not­wen­di­ge zu be­schrän­ken. Auch müs­sen die im eu­ro­päi­schen Raum vor­ge­se­he­nen Er­leich­te­run­gen voll aus­ge­schöpft wer­den.

Der Stän­de­rat hat die Vor­la­ge am Mitt­woch als Er­strat be­ra­ten und ist in den we­sent­li­chen Punk­ten sei­ner vor­be­ra­ten­den Kom­mis­si­on ge­folgt. Ins­be­son­de­re wurde ein über­schies­sen­der «Swiss Fi­nish» weit­ge­hend ver­hin­dert. Nun geht das Ge­schäft in den Na­tio­nal­rat.