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Katar will Wirtschaftsbeziehungen mit der Schweiz vertiefen

Die Wirtschaftsmission von Bundesrat Guy Parmelin nach Katar diente der Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen. Das kleine Land investiert stark in die eigene Position als Logistik-Hub für den internationalen Gütertransport, Industrie und Dienstleistungen.

Katar investiert seine enormen Erlöse aus der Gasförderung in den Aufbau und die Diversifizierung der eigenen Wirtschaft. Das kleine Land im Persischen Golf konnte sich als einer der führenden Anbieter von Flüssiggas etablieren. Nachdem im Emirat nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Erdöl die Perlenfischerei als Haupteinnahmequelle ablöste, entfallen heute rund 50 Prozent des BIP auf die Förderung von Erdgas. Das Land verfügt nach Russland und dem Iran über die grössten Erdgasreserven der Welt.

Die Wirtschaftspolitik ist offen für ausländische Direktinvestoren. Diese sind sehr wichtig, da Katar nur rund 2.8 Millionen Einwohner hat – wovon rund 280’000 Personen Einheimische sind (2020). Für die Schweiz ist Katar mit einem Handelsvolumen in der Grössenordnung von 2.3 Milliarden Franken der drittgrösste Handelspartner im Mittleren Osten. Besonders Uhren und Schmuck, aber auch Maschinen und Pharmaprodukte werden nach Katar exportiert. Rund 30 Schweizer Unternehmen sind im Wüstenstaat mit Niederlassungen aktiv.

Die Verbesserung der Nachhaltigkeit eröffnet Marktchancen für Schweizer Unternehmen. Hierbei stehen Infrastrukturen im Bereich der Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung, Verkehr, Elektrizität aber auch das Gesundheitswesen und die Industrie im Vordergrund. Der von der Fussballweltmeisterschaft im Jahr 2022 ausgelöste Bauboom ist zwar vorbei, das Land investiert aber weiterhin grosse Summen in die Verbesserung seiner Infrastrukturen.

Zentral für die Zukunft des Landes ist der Aufbau eines Privatsektors. Geschätzte 95 Prozent der erwerbstätigen Katari arbeiten noch immer im Staatssektor. Die Entwicklung des katarischen Privatsektors wird jedoch von staatlichen Fonds gefördert. Katar möchte dabei ein Logistik-Hub für den internationalen Gütertransport, Industrie und Dienstleistungen werden. So gehört heute die nationale Fluggesellschaft Qatar Airways zu den weltweiten grössten Anbietern in der Luftfracht und auch die Häfen für die Seefracht wurden stark ausgebaut.

Die Wirtschaftsmission von Bundesrat Guy Parmelin erlaubte einen vertieften Austausch über die Programme des Landes und den damit verbundenen Geschäftsmöglichkeiten für Schweizer Unternehmen. Hierbei ist gerade der Zugang zum öffentlichen Beschaffungswesen wichtig, da von dort aus auch in nächster Zukunft die meisten Aufträge ausgehen werden.