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Kar­tell­ge­setz: Die Kom­mis­si­on er­kennt Hand­lungs­be­darf

Das Wich­tigs­te in Kürze:

  • Die WAK-N be­tont die Not­wen­dig­keit, die heu­ti­ge An­wen­dung des Kar­tell­ge­set­zes zu kor­ri­gie­ren.
  • Die for­ma­lis­ti­sche Pra­xis be­hin­dert sinn­vol­le Ko­ope­ra­tio­nen und schränkt Un­ter­neh­men grund­los ein.

Nach­dem die Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben des Na­tio­nal­rats be­reits im Ok­to­ber ein­stim­mig das Ein­tre­ten auf die Vor­la­ge be­schlos­sen hatte, setz­te sie in ihrer gest­ri­gen Sit­zung die De­tail­be­ra­tung fort. Sie sieht drin­gen­den Hand­lungs­be­darf bei der be­ste­hen­den Pra­xis im Kar­tell­recht: «Die Kom­mis­si­ons­mehr­heit teilt die An­sicht, dass die heu­ti­ge An­wen­dung des Kar­tell­ge­set­zes in ge­wis­sen Fäl­len zu weit geht. Da­durch schwe­be auch über un­schäd­li­chen Wett­be­werbs­ab­re­den und Ver­hal­tens­wei­sen das Da­mo­kles­schwert einer Sank­tio­nie­rung durch die WEKO.»

Die Kom­mis­si­on kri­ti­siert ins­be­son­de­re die be­ste­hen­de for­ma­lis­ti­schen Pra­xis, wel­che star­re Re­geln über eine dif­fe­ren­zier­te Ein­zel­fall­prü­fung stellt, wirt­schaft­lich sinn­vol­le Ko­ope­ra­tio­nen er­schwert und da­durch er­heb­li­che Rechts­un­si­cher­hei­ten ver­ur­sacht. Es ist daher er­freu­lich, dass die Kom­mis­si­on einen Vor­schlag zur Än­de­rung der zen­tra­len Be­stim­mun­gen in Art. 5 und Art. 7 KG vor­ge­schla­gen hat. Vor­be­hält­lich der Be­stä­ti­gung in der Ge­samt­ab­stim­mung wird damit eine wich­ti­ge Dif­fe­renz zum Stän­de­rat ge­schaf­fen und vor­erst ver­hin­dert, dass der heu­ti­ge for­ma­lis­ti­sche Kurs ze­men­tiert wird. Der Weg für eine über­fäl­li­ge Pra­xis­kor­rek­tur im Kar­tell­recht bleibt offen.