Développement durable

Nachhaltiges Wirtschaften als Innovationsfaktor

Ist Corporate Social Responsibility (CSR) ein Innovationsfaktor für die Schweizer Wirtschaft? Diese Frage stand im Mittelpunkt der ersten nationalen Konferenz des Global Compact Netzwerk Schweiz. In Bern trafen sich am 2. Februar rund 200 Akteure aus Privatwirtschaft und öffentlichem Sektor zum «Swiss Global Compact Dialogue». Es war die erste nationale Konferenz des Netzwerks, zu dessen Mitgliedern einige der grössten Unternehmen der Schweiz zählen. Sie alle engagieren sich in der Umsetzung der in der Agenda 2030 festgeschriebenen UN-Nachhaltigkeitsziele.

CSR

In unserer globalisierten Welt gebe es nachhaltiges Wirtschaftswachstum nur in einem positiven ökonomischen, ökologischen und sozialen Kontext, erklärt Antonio Hautle, Senior Programme Leader & Network Representative des Global Compact Netzwerk Schweiz (GCNS). Für Ruth Blumer Lahner, die Präsidentin des Netzwerks, ist CSR «inzwischen ein Schlüsselfaktor für jedes innovative Unternehmen».

Unternehmen aller Grössen schilderten an der Veranstaltung, wie CSR ihr Geschäftsmodell positiv beeinflusst und zeigten die Vorteile nachhaltigen Wirtschaftens auf. «Verantwortungsvolle Firmen sind Beschleuniger des sozialen Fortschritts», unterstreicht Gilbert Ghostine, CEO von Firmenich, einer Firma, die im Vorstand des Netzwerks vertreten ist. «Deshalb mobilisiere ich unsere Innovation, um konkrete und nachhaltige Lösungen für unsere Gesellschaft bereitzustellen, wie beispielsweise in der Ernährung und in der Hygiene.» Und er fügt an: «Unser Engagement im Global Compact Netzwerk Schweiz ist strategischer Natur. Es ermöglicht den Austausch mit anderen Mitgliedern des Netzwerks und inspiriert dadurch zu innovativen Schritten in die Zukunft.»

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Der Bund, vertreten durch die Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch vom Seco und Botschafter Manuel Sager der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), unterstrich die Bedeutung einer nachhaltigen Wirtschaft und verwies auf die Erwartungen der Bundesbehörden. «Die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen liegt im jeweiligen Eigeninteresse», sagt Seco-Direktorin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch. «Gleichzeitig ist sie aber auch im Interesse der Gesellschaft und trägt zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele bei.»

Diese Ziele sind für kleinere und grössere Schweizer Unternehmen sehr interessant, betont Susanne Ruoff, Konzernleiterin der Schweizerischen Post: «Die Post handelt heute für morgen wirtschaftlich, ökologisch und sozial verantwortungsvoll. So steigern wir einerseits den Wert des Unternehmens. Andererseits tragen wir mit zukunftsweisenden Lösungen zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. Dabei dienen uns die zehn Prinzipien des UNGC und die Sustainable Development Goals (SDGs) als wichtige Stützen.»

Das gesammelte Wissen von verschiedenen Akteuren ist inzwischen ein wichtiger Wert für die Unternehmen, schliesst Antonio Hautle: «Die UN-Nachhaltigkeitsziele sind eine einzigartige Innovationschance für die Schweizer Wirtschaft. Hier sehen wir die Aufgabe unseres Netzwerks: Das Global Compact Netzwerk Schweiz bringt die Akteure aus dem privaten und öffentlichen Bereich zusammen, gibt ihnen vielfältige Methoden und Arbeitsinstrumente in die Hand, fördert den Wissensaustausch und erschliesst seinen Mitgliedern den Zugang zum weltweit grössten Business-Netzwerk für CSR und Nachhaltigkeit.»