Für eine Prü­fung der En­er­gie­po­li­tik ohne Schnell­schüs­se

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst den Ent­scheid des Bun­des­rats, eine um­fas­sen­de Be­ur­tei­lung der zu­künf­ti­gen En­er­gie­ver­sor­gung auf­grund der Ex­tre­mer­eig­nis­se in Japan vor­zu­neh­men. Die Sis­tie­rung des Be­wil­li­gungs­ver­fah­rens für die Er­satz­kraft­wer­ke und die Über­prü­fung der be­ste­hen­den Kern­kraft­wer­ke durch das ENSI sind nach­voll­zieh­ba­re Schrit­te. Kri­tisch ist da­ge­gen der knap­pe Zeit­rah­men, der für die Über­ar­bei­tung der En­er­gies­ze­na­ri­en vor­ge­se­hen ist.

Die heute vom Bun­des­rat dis­ku­tier­ten Va­ri­an­ten für die künf­ti­ge En­er­gie­ver­sor­gung müs­sen nun ob­jek­tiv und mit mög­lichst rea­lis­ti­schen An­nah­men ana­ly­siert wer­den. Aus­wir­kun­gen auf Ver­sor­gungs­si­cher­heit, Um­welt­schutz, ge­sell­schaft­li­che Ak­zep­tanz und wirt­schaft­li­che Trag­fä­hig­keit sind trans­pa­rent dar­zu­le­gen. Neue Tech­no­lo­gi­en, ins­be­son­de­re smart grids, wer­den dazu einen wich­ti­gen Bei­trag leis­ten.

Ent­schei­dend ist aber nach wie vor die si­che­re und zu­ver­läs­si­ge Ver­sor­gung der Schweiz im Win­ter­halb­jahr. Hier­zu sind kom­ple­xe und um­fang­rei­che Ab­klä­run­gen not­wen­dig, die ge­mein­sam mit der Wirt­schaft vor­ge­nom­men wer­den müs­sen. Ob diese Ab­klä­run­gen in­ner­halb von we­ni­gen Wo­chen se­ri­ös vor­ge­nom­men wer­den kön­nen, ist zu be­zwei­feln. Zum Ver­gleich: Die Er­ar­bei­tung der 2007 ab­ge­schlos­se­nen En­er­gies­ze­na­ri­en hat sich wegen der kom­ple­xen Fra­ge­stel­lun­gen über meh­re­re Jahre hin­ge­zo­gen.

eco­no­mie­su­is­se ist je­doch be­reit, mit Po­li­tik und Be­hör­den trotz hohem Zeit­druck kon­struk­tiv an der Klä­rung der vie­len of­fe­nen Fra­gen zu­sam­men­zu­ar­bei­ten.