Geschäftsleute schütteln hände über Bürotisch

Fi­nanz­dia­log Schweiz-Gross­bri­tan­ni­en: Es geht vor­wärts!

Die grenz­über­schrei­ten­den Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen zwi­schen der Schweiz und Gross­bri­tan­ni­en sol­len ge­för­dert wer­den. Im Rah­men des Fi­nanz­dia­logs vom 8. Sep­tem­ber 2020 ver­schaff­ten sich die zu­stän­di­gen Mi­nis­te­ri­en bei­der Län­der nun einen ers­ten Über­blick über den Stand der tech­ni­schen Ar­bei­ten hin zu einem bi­la­te­ra­len Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ab­kom­men. Ein run­der Tisch am Vor­abend er­mög­lich­te den ver­tief­ten Aus­tausch zwi­schen Be­hör­den- und Wirt­schafts­ver­tre­tern bei­der Län­der.

Die Schweiz und Gross­bri­tan­ni­en ge­hö­ren zu drei gröss­ten Ex­por­teu­ren von Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen welt­weit. Mit dem Aus­tritt Gross­bri­tan­ni­ens aus der Eu­ro­päi­schen Union bie­tet sich nun die Chan­ce zu einer Ver­tie­fung der bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen im Fi­nanz­dienst­leis­tungs­be­reich. Die Am­bi­tio­nen sind hoch: Ein um­fang­rei­ches bi­la­te­ra­les Ab­kom­men soll es sein, das die Türen für die bri­ti­sche und Schwei­zer Fi­nanz­in­dus­trie so­weit wie mög­lich öff­net. Und es soll bald vor­lie­gen. Alles unter der Prä­mis­se der ge­gen­sei­ti­gen An­er­ken­nung der je­wei­li­gen na­tio­na­len Re­gu­lie­rung und Auf­sichts­vor­ga­ben.

Wich­ti­ge Stand­ort­be­stim­mung

Zwei Mo­na­te nach der Ab­sichts­er­klä­rung von Bun­des­rat Mau­rer und dem bri­ti­schen Fi­nanz­mi­nis­ter Sunak tra­fen sich Ver­tre­ter des Staats­se­kre­ta­ri­ats für in­ter­na­tio­na­le Fi­nanz­fra­gen (SIF) und des bri­ti­schen Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums (HM Tre­a­su­ry) zu ver­tief­ten tech­ni­schen Ge­sprä­chen. Im Zen­trum stan­den der In­halt des künf­ti­gen Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ab­kom­mens sowie wei­te­re mög­li­che Ko­ope­ra­ti­ons­fel­der. 

Dass sich beide Par­tei­en be­reits in einem solch sub­stan­zi­el­len Aus­tausch be­fin­den, ist auch für die Schwei­zer Fi­nanz­in­dus­trie ein wich­ti­ges und er­mu­ti­gen­des Zei­chen. Dies auch des­halb, weil die Wirt­schaft be­reits ver­tief­te Vor- und Denk­ar­beit ge­leis­tet und im Rah­men eines ge­mein­sa­men Po­si­ti­ons­pa­piers der bri­ti­schen und Schwei­zer Fi­nanz­in­dus­trie kon­kre­te Vor­stel­lun­gen ein­ge­bracht hat.

Im engen Aus­tausch mit der Wirt­schaft

Eben­so er­freu­lich ist die Tat­sa­che, dass sich am Vor­abend des Fi­nanz­dia­logs für die Wirt­schaft die Ge­le­gen­heit zu einem Aus­tausch mit den Be­hör­den bei­der Län­der bot. Or­ga­ni­siert und mo­de­riert durch die Schwei­ze­ri­sche Ban­kier­ver­ei­ni­gung, be­tei­lig­ten sich am An­lass rund 20 Schwei­zer und bri­ti­sche Fi­nanz­in­dus­trie­ver­tre­ter aus allen re­le­van­ten Sek­to­ren: Ban­king, In­vest­ment, Ver­si­che­run­gen, Asset Ma­nage­ment und der Fi­nanz­markt­in­fra­struk­tur. 

The­ma­ti­siert wur­den dabei nicht nur die künf­ti­gen Be­zie­hun­gen, son­dern auch Fra­gen im Zu­sam­men­hang mit dem vor­aus­sicht­li­chen Ende der Über­gangs­pe­ri­ode im Ver­hält­nis EU-Gross­bri­tan­ni­en (z.B. Äqui­va­len­zent­schei­de). Auch die Be­deu­tung von bran­chen­über­grei­fen­den und Zu­kunfts­the­men wurde un­ter­stri­chen (u.a. Da­ten­flüs­se, Fach­kräf­te, Fin­tech, nach­hal­ti­ges In­ves­tie­ren). 

Nach Co­ro­na-be­ding­ten Ver­zö­ge­run­gen geht es nun wei­ter vor­wärts im bi­la­te­ra­len Ver­hält­nis mit Gross­bri­tan­ni­en. Damit sich eine Dy­na­mik aber über den ge­sam­ten Ver­hand­lungs­pro­zess hin ent­fal­ten kann – und das soll­te sie –, ist auch wei­ter­hin der enge Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Wirt­schafts­sek­to­ren auf bei­den Sei­ten des Är­mel­ka­nals von gros­ser Be­deu­tung.