Ex­port- und Bin­nen­bran­chen lei­den unter dem Fran­ken­kurs

eco­no­mie­su­is­se hat Mitte Au­gust unter den Ver­bands­mit­glie­dern eine Um­fra­ge zum star­ken Fran­ken durch­ge­führt. Die Wech­sel­kurs­ent­wick­lung wird so­wohl von ex­port­ori­en­tier­ten Fir­men als auch von Bin­nen­markt­be­trie­ben mehr­heit­lich als gros­se Her­aus­for­de­rung be­trach­tet. Et­li­che Ex­port­un­ter­neh­men über­le­gen sich, mehr Vor­leis­tun­gen aus dem Aus­land zu be­zie­hen, dort auch ver­mehrt zu in­ves­tie­ren oder sogar ihre Pro­duk­ti­on aus der Schweiz zu ver­la­gern.
Der star­ke Fran­ken macht dem Werk­platz Schweiz zu schaf­fen und zwingt die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men, nun rasch zu han­deln. Eine nicht re­prä­sen­ta­ti­ve Um­fra­ge von eco­no­mie­su­is­se zeigt zudem auf, dass nicht al­lein die ex­port­ori­en­tier­ten Fir­men be­trof­fen sind. Zwar ist dort der An­teil jener Un­ter­neh­men, die im star­ken Fran­ken eine exis­ten­zi­el­le Be­dro­hung sehen, mit über 20 Pro­zent be­son­ders aus­ge­prägt. Doch stu­fen auch über 40 Pro­zent der be­frag­ten Un­ter­neh­men aus den Bin­nen­bran­chen das Wäh­rungs­pro­blem zu­min­dest als gros­se Her­aus­for­de­rung ein.

Die­ser Pes­si­mis­mus kommt nicht von un­ge­fähr: Zum ers­ten Mal seit der Fi­nanz­kri­se sind die Auf­trags­be­stän­de der Schwei­zer In­dus­trie in den letz­ten drei Mo­na­ten mar­kant ein­ge­bro­chen. In vie­len Un­ter­neh­men wer­den spä­tes­tens jetzt Ent­schei­dun­gen ge­fällt, wie dem Pro­blem be­geg­net wer­den soll. Dabei zeigt sich, dass für die meis­ten der be­frag­ten Fir­men Kos­ten­sen­kun­gen im In­land und pro­duk­ti­vi­täts­stei­gern­de Mass­nah­men im Vor­der­grund ste­hen. Rund 45 Pro­zent der Ex­por­teu­re wol­len ver­mehrt Vor­leis­tun­gen aus dem Aus­land be­zie­hen. Eine Ver­la­ge­rung der Pro­duk­ti­on aus der Schweiz ist für rund 18 Pro­zent der be­frag­ten Ex­port­un­ter­neh­men ein Thema.

Am un­te­ren Ende der Rang­lis­te der dis­ku­tier­ten Mass­nah­men ste­hen Ar­beits­zeit­er­hö­hun­gen und Lohn­kür­zun­gen. Wie viele Un­ter­neh­men auf diese un­po­pu­lä­ren Mass­nah­men zu­rück­grei­fen müs­sen, wird stark von der Dauer und dem Aus­mass der Über­be­wer­tung des Fran­kens ab­hän­gen. Ent­spre­chend ist es auch noch zu früh, um die Aus­wir­kun­gen auf den Ge­samt­ar­beits­markt ab­zu­schät­zen.

- Die Um­fra­ge­er­geb­nis­se als PDF-File