Kleine Europafahne im Fokus im Vordergrund, im Hintergrund Politiker am Tisch

Eine neue EU-Kom­mis­si­on – bei den Be­zie­hun­gen zur Schweiz bleibt alles beim Alten

Am 1. De­zem­ber wird die neue Kom­mis­si­on unter Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin von der Leyen ihre Ar­beit auf­neh­men. Für die Be­zie­hun­gen zur Schweiz bleibt aber Jo­han­nes Hahn wei­ter­hin fe­der­füh­rend zu­stän­dig. Eine Ein­schät­zung.

Am 27. No­vem­ber hat das Eu­ro­päi­sche Par­la­ment die Kom­mis­si­on von Ur­su­la von der Leyen be­stä­tigt. Sie will nun rasch mit ihrer Ar­beit be­gin­nen. Im Fokus steht die Kli­ma­po­li­tik. So will die neue Kom­mis­si­on in den ers­ten 100 Tagen ihrer Amts­zeit ein Kon­zept vor­le­gen, wie die EU bis 2050 kli­ma­neu­tral wer­den soll. Eng damit ver­knüpft ist eine In­dus­trie­po­li­tik, die ihren Schwer­punkt bei den Aus­wir­kun­gen der Di­gi­ta­li­sie­rung auf die Un­ter­neh­men und Be­schäf­tig­ten setzt. Aus­ser­dem wird die Kom­mis­si­on sich vor­dring­lich mit den Fol­gen des Aus­tritts Gross­bri­tan­ni­ens aus der EU be­schäf­ti­gen müs­sen. Der mehr­jäh­ri­ge Fi­nanz­plan muss end­lich ver­ab­schie­det wer­den, die in­ter­na­tio­na­len Han­dels­kon­flik­te ge­ma­nagt und die Si­cher­heits­po­li­tik ver­bes­sert wer­den.

Kein Grund mehr, die Klä­run­gen wei­ter hin­aus­zu­zö­gern

Da­ne­ben bleibt nicht mehr viel Zeit für die Be­zie­hun­gen zur Schweiz. Die neue Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin hat denn auch be­stä­tigt, dass das Rah­men­ab­kom­men mit der Schweiz für die EU fer­tig aus­ge­han­delt sei. Sie un­ter­streicht diese Tat­sa­che damit, dass mit Jo­han­nes Hahn der­sel­be Kom­mis­sar die Fe­der­füh­rung beim Rah­men­ab­kom­men be­hält. Das hat auch sein Gutes: Der Bun­des­rat hat wei­ter­hin einen di­rek­ten An­sprech­part­ner in der Kom­mis­si­on, der auch ein Ken­ner der Ma­te­rie ist.

Damit gibt es für den Bun­des­rat kei­nen Grund mehr, mit den im Juni ver­spro­che­nen Ar­bei­ten zur Klä­rung der kri­ti­schen Fra­gen in den Be­rei­chen staat­li­che Bei­hil­fen, Uni­ons­bür­ger­recht und Lohn­schutz zu­zu­war­ten. Wegen des Her­um­trö­delns mit dem Rah­men­ab­kom­men sind be­reits heute reale Schä­den in der Me­di­zi­nalbran­che ent­stan­den (siehe dazu den Blog).

Auf schö­ne Worte müs­sen Taten fol­gen

Dies sieht auch die EFTA-De­le­ga­ti­on des Schwei­zer Par­la­ments so, die am 27. No­vem­ber in Strass­burg eine ge­mein­sa­me Er­klä­rung mit ihrem Ge­gen­part im EU-Par­la­ment ver­ab­schie­det hat. Darin wird ein Fahr­plan für die Klä­rung der of­fe­nen Fra­gen und eine Nor­ma­li­sie­rung der Be­zie­hun­gen in den kom­men­den vier Mo­na­ten vor­ge­schla­gen. Wich­ti­ge Schrit­te dahin sind die Ver­ab­schie­dung der Ko­hä­si­ons­mil­li­ar­de durch das Schwei­zer Par­la­ment und die An­er­ken­nung der Schwei­zer Bör­sen­äqui­va­lenz durch die EU. eco­no­mie­su­is­se hofft, dass auf die schö­nen Worte nun end­lich Taten fol­gen.