Place économique

Die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Wirt­schafts­stand­orts nicht aufs Spiel set­zen

Der Bun­des­rat hat heute die Eck­wer­te der Steu­er­vor­la­ge 17 prä­sen­tiert. eco­no­mie­su­is­se er­war­tet eine aus­ge­wo­ge­ne Re­form, die sämt­li­chen Zie­len ge­recht wird. Kan­to­na­le Un­ter­schie­de er­for­dern hier­zu fle­xi­ble Lö­sun­gen – auch bei den Be­gleit­mass­nah­men.

In der Schweiz tä­ti­ge Un­ter­neh­men be­nö­ti­gen die Ge­wiss­heit, dass ihre Be­steue­rung in­ter­na­tio­nal ak­zep­tiert wird. Eine Wei­ter­ent­wick­lung des Steu­er­sys­tems, wel­che die Ab­lö­sung der heu­ti­gen Steu­er­re­gimes be­inhal­tet, ist des­halb zwin­gend not­wen­dig. An­ge­sichts von Ver­schär­fun­gen im in­ter­na­tio­na­len Steu­er­wett­be­werb, dro­hen­der uni­la­te­ra­ler Sank­tio­nen, aber auch mit Blick auf den In­for­ma­ti­ons­aus­tausch in Steu­er­sa­chen ab 2018 muss der Sys­tem­wech­sel rasch er­fol­gen. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass die neue Steu­er­vor­la­ge vom Bun­des­rat zügig an­ge­gan­gen wird.

Auch mit der Steu­er­vor­la­ge 17 darf die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Schwei­zer Wirt­schafts­stand­orts nicht aufs Spiel ge­setzt wer­den. Von steu­er­lich at­trak­ti­ven Rah­men­be­din­gun­gen hän­gen in der Schweiz Zehn­tau­sen­de Ar­beits­plät­ze und ein Steu­er­sub­strat in Mil­li­ar­den­hö­he ab. eco­no­mie­su­is­se er­war­tet, dass nebst den Zie­len der in­ter­na­tio­na­len Ak­zep­tanz und der fi­nan­zi­el­len Er­gie­big­keit ins­be­son­de­re auch die steu­er­li­che Wett­be­werbs­fä­hig­keit durch die Steu­er­vor­la­ge 17 ge­si­chert wird.

Ge­ziel­te In­stru­men­te und Fle­xi­bi­li­tät bei kan­to­na­ler Aus­ge­stal­tung er­for­der­lich

Durch den Ein­satz ge­zielt wirk­sa­mer Steu­er­in­stru­men­te kann die Wett­be­werbs­fä­hig­keit am bes­ten und für die öf­fent­li­chen Haus­hal­te am güns­tigs­ten er­reicht wer­den. Dabei ist das in­ter­na­tio­na­le Um­feld zu be­ach­ten. Es ist wich­tig, dass In­stru­men­te, die in an­de­ren Län­dern an­ge­wen­det wer­den (Pa­tent­box mit Soft­ware, Zins­be­rei­nig­te Ge­winn­steu­er), auch den Kan­to­nen zur Ver­fü­gung ste­hen.

Die Kan­to­ne be­nö­ti­gen ge­nü­gend Spiel­räu­me, um ge­mäss ihrer Wirt­schafts­struk­tur an­ge­mes­se­ne Re­for­men mehr­heits­fä­hig ge­stal­ten zu kön­nen. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt des­halb fle­xi­ble und weit­ge­hend frei­wil­li­ge Lö­sun­gen bei den Steu­er­in­stru­men­ten, for­dert aber die glei­chen kan­to­na­len Frei­räu­me bei der Ge­gen­fi­nan­zie­rung oder all­fäl­li­gen so­zia­len Be­gleit­mass­nah­men. An­sons­ten dro­hen in den Kan­to­nen Un­gleich­ge­wich­te zwi­schen zwin­gen­den neuen Be­las­tun­gen ei­ner­seits und op­tio­na­len Ent­las­tun­gen an­de­rer­seits, was die Bun­des­vor­la­ge eben­so wie die kan­to­na­len Vor­la­gen po­li­tisch ge­fähr­den könn­te. Als Mass für die Di­vi­den­den­be­steue­rung muss die Rechts­form­neu­tra­li­tät gel­ten. Ein­zig die­ser Grund­satz er­laubt es, den un­ter­schied­li­chen kan­to­na­len Ge­ge­ben­hei­ten Rech­nung zu tra­gen.

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Dr. Frank Marty

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