Ein Vertrag wird unterschrieben

Die Re­vi­si­on der Zi­vil­pro­zess­ord­nung kommt voran

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass die Re­vi­si­on der Zi­vil­pro­zess­ord­nung nun auch im Zweitrat durch­be­ra­ten wer­den konn­te. Nebst wich­ti­gen tech­ni­schen Ver­bes­se­run­gen ist be­son­ders po­si­tiv am heu­ti­gen Ent­scheid, dass nach dem Stän­de­rat nun auch der Na­tio­nal­rat Ja sagt zum Aus­bau des Be­rufs­ge­heim­nis­schut­zes für Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten. Damit stärkt er den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz. Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten un­ter­stüt­zen Mit­ar­bei­ten­de von Fir­men in ju­ris­ti­schen All­tags­fra­gen und be­ra­ten auch die Ge­schäfts­lei­tungs­mit­glie­der, damit deren Ge­schäfts­ent­schei­de mit der Rechts­ord­nung kom­pa­ti­bel sind.

Der Be­rufs­ge­heim­nis­schutz für Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten ist aus Sicht der Wirt­schaft ein wich­ti­ges Ele­ment der lau­fen­den Re­vi­si­on der Zi­vil­pro­zess­ord­nung. Ein sol­cher fehlt heute, was un­se­re Un­ter­neh­men in­ter­na­tio­nal an­greif­bar macht. Der Schutz von Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten auf na­tio­na­ler Ebene stellt si­cher, dass Fir­men nicht un­nö­ti­ger­wei­se sen­si­ti­ve In­for­ma­tio­nen preis­ge­ben müs­sen oder sogar miss­bräuch­lich dazu ge­zwun­gen wer­den. Un­se­re Un­ter­neh­men wer­den mit der heute vom Na­tio­nal­rat be­schlos­se­nen An­pas­sung der Zi­vil­pro­zess­ord­nung (ZPO) in in­ter­na­tio­na­len Zi­vil­pro­zes­sen bes­ser ge­schützt.

Wich­ti­ger Ent­scheid des Na­tio­nal­rats

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst den heu­ti­gen Ent­scheid des Na­tio­nal­rats, den Be­rufs­ge­heim­nis­schutz im Grund­satz aus­zu­bau­en und in die ZPO-Re­vi­si­on zu in­te­grie­ren. Ob­wohl die Va­ri­an­te des Bun­des­rats tech­nisch über­zeu­gen­der und bes­ser ge­we­sen wäre, hat die vor­be­ra­ten­de Na­tio­nal­rats­kom­mis­si­on die Vor­la­ge aus dem Stän­de­rat in grund­le­gen­den Punk­ten ver­bes­sert, so dass auch die Wirt­schaft den ge­fun­de­nen Kom­pro­miss mit­tra­gen kann. Der Stän­de­rat darf nun aber nicht auf seine alte Ver­si­on zu­rück­kom­men, son­dern muss viel­mehr den vom Na­tio­nal­rat vor­ge­schla­ge­nen Kom­pro­miss be­stä­ti­gen.

För­de­rung der Ver­trau­ens­ba­sis in­ner­halb der Un­ter­neh­men

Der Schutz von Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten wirkt sich auch po­si­tiv auf die ver­ant­wor­tungs­vol­le Un­ter­neh­mens­füh­rung aus. Ge­schäfts­lei­tungs­mit­glie­der und Mit­ar­bei­ten­de von Un­ter­neh­men kön­nen im All­tag mit Si­tua­tio­nen kon­fron­tiert wer­den, in denen sie auf recht­li­che Aus­kunft an­ge­wie­sen sind. Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten sind in sol­chen Si­tua­tio­nen die erste An­lauf­stel­le. Sie ken­nen die Bran­che, re­gio­na­le Be­son­der­hei­ten, Per­so­nen des Un­ter­neh­mens und Stra­te­gi­en ihrer Ar­beit­ge­be­rin am bes­ten. Zudem kön­nen sie ge­wis­sen­haf­te Mit­ar­bei­ten­de er­mun­tern, mög­li­che Feh­ler nicht zu ver­tu­schen, son­dern mit ihnen zu­sam­men­zu­ar­bei­ten und best­mög­li­che Lö­sungs­we­ge zu er­ar­bei­ten.

Die Schweiz muss im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich nach­zie­hen

Die Or­ga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (OECD) hat im ver­gan­ge­nen Herbst eine Emp­feh­lung zu mehr Trans­pa­renz und pro­zes­sua­ler Fair­ness im Wett­be­werbs­rechts an­ge­nom­men. Es geht dabei ins­be­son­de­re um den bes­se­ren Schutz von ver­trau­li­chen und pri­vi­le­gier­ten In­for­ma­tio­nen. Neben bei­spiels­wei­se den USA oder Sin­ga­pur, haben auch immer mehr eu­ro­päi­sche Län­der den Schutz für Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten in ihre na­tio­na­len Rechts­ord­nun­gen ein­ge­führt: Deutsch­land schützt Un­ter­neh­mens­ju­ris­ten im Zi­vil­recht seit 2016 gleich wie frei­schaf­fen­de An­wäl­te. Auch Frank­reich prüft die Ein­füh­rung ent­spre­chen­der Vor­schrif­ten. Der heu­ti­ge Ent­scheid des Na­tio­nal­rats ist ge­ra­de auch aus die­ser Per­spek­ti­ve von Be­deu­tung und für un­se­ren Stand­ort ein wich­ti­ger Schritt.