Das Kriegs­beil end­lich be­gra­ben

Auf Druck kann ein Land un­ter­schied­lich re­agie­ren. Es kann ein­kni­cken und un­be­darft seine Trümp­fe aus der Hand geben. Es kann sich auch am Sta­tus quo fest­klam­mern, bis die­ser nicht mehr zu hal­ten ist. Oder es kann mit einem wen­di­gen Schritt nach vorne den Druck ins Leere lau­fen las­sen. Für die­sen drit­ten Weg hat sich die Schweiz im zer­mür­ben­den Steu­er­streit mit ihren eu­ro­päi­schen Nach­barn ent­schie­den. Die Ab­gel­tungs­steu­er, wie sie in den Ab­kom­men mit Deutsch­land, Gross­bri­tan­ni­en und Ös­ter­reich vor­ge­se­hen ist, bie­tet eine faire und prag­ma­ti­sche Lö­sung für beide Sei­ten und be­en­det damit die Steu­er­strei­tig­kei­ten mit wich­ti­gen Han­dels­part­nern. Die in der Schweiz an­ge­leg­ten Ver­mö­gen wer­den künf­tig nach einem trans­pa­ren­ten Sys­tem, der als Ab­bild des Steu­er­sys­tems des Her­kunfts­lan­des fun­giert, ver­steu­ert. Im Ge­gen­zug an­er­ken­nen die Ver­trags­part­ner das Bank­kun­den­ge­heim­nis und ak­zep­tie­ren das Ab­gel­tungs­mo­dell als dau­er­haf­te Al­ter­na­ti­ve zum au­to­ma­ti­schen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch.

Die drei Ab­kom­men schaf­fen end­lich Rechts­si­cher­heit – eine Grund­vor­aus­set­zung für einen funk­tio­nie­ren­den Wirt­schafts­stand­ort. Wer sein Geld an­onym in der Schweiz de­po­nie­ren möch­te, kann dies auch in Zu­kunft tun. Dank der Ab­gel­tungs­steu­er brau­chen sich aus­län­di­sche Kun­den nicht mehr vor einer Ver­fol­gung durch die Steu­er­be­hör­den der be­trof­fe­nen Län­der oder vor CD-Käu­fen zu fürch­ten. Und die Schwei­zer Ban­ken kön­nen sich end­lich wie­der mit ihren ei­gent­li­chen Stär­ken pro­fi­lie­ren: Si­cher­heit, Dis­kre­ti­on, per­fek­ter Ser­vice und ab­so­lu­te Pro­fes­sio­na­li­tät. Nun ist es an den Schwei­zer Stimm­be­rech­tig­ten, die­sen drit­ten Weg mit drei über­zeug­ten Ja am 25. No­vem­ber zu be­schrei­ten.