Corona: Wirtschaft zeigt Verständnis für Massnahmen
Der Bundesrat verschärft ab dem kommenden Montag die Massnahmen zur Pandemiebekämpfung deutlich, wählt dabei aus Sicht von economiesuisse aber weitgehend vertretbare Massnahmen, um die fünfte Welle zu brechen. Wo Mindestabstände nicht eingehalten werden können, sind 2G- und 2G+-Regelungen angebracht. Der Wirtschaftsdachverband erwartet nun, dass diese Massnahmen zeitlich eng begrenzt bleiben und gleichzeitig die Booster- und Testoffensive noch viel konsequenter vorangetrieben wird.
Erwartungsgemäss hat der Bundesrat heute in der Pandemiebekämpfung die Schraube angezogen. Die Ansteckungszahlen in der fünften Welle und die hohe Auslastung der Intensivstationen in einigen Regionen liessen der Landesregierung keine andere Wahl. economiesuisse ist erleichtert, dass auf Betriebsschliessungen verzichtet wird und risikobasierte Lösungen eingesetzt werden. Die Einführung der 2G-Regel bei Veranstaltungen in Innenräumen ist nachvollziehbar, etliche Gastronomiebetriebe wenden sie heute schon an.
2G+-Status leicht angepasst
Erfreulicherweise wurde die 2G+-Regel für Clubs und Discotheken nicht strikt, sondern risikobasiert ausgestaltet: Wer vor weniger als vier Monaten geimpft oder genesen ist, muss auch weiterhin kein negatives Testergebnis vorweisen, um Zugang zu erhalten. Auch bei den Vorschriften für private Zusammenkünfte mit der Beteiligung von Ungeimpften beharrt die Landesregierung nicht auf einem Maximum von fünf Personen, sondern hat mit Blick auf die Festtage die Grenze auf zehn Personen angehoben.
Homeoffice: nur temporäre Notlösung
Nicht überall problemlos umsetzbar ist die ab Montag wieder geltende Homeoffice-Pflicht. Auch hier lässt der Bundesrat aber einen gewissen Spielraum. Wo Homeoffice nicht möglich ist, soll Maskenpflicht gelten, wenn sich mehr als eine Person im Raum aufhält. economiesuisse trägt diese Massnahmen mit, weil sie mithelfen werden, die aktuelle Ansteckungswelle zu bremsen. Sie können aber nur als zeitlich beschränkte Notlösung dienen. Eine nachhaltige Trendwende lässt sich aus Sicht des Wirtschaftsdachverbands nur erreichen, wenn die Booster-Impfungen vorangetrieben und die Reihentestungen endlich auf allen Schulstufen flächendeckend eingeführt werden.