Gruppe von Wissenschaftlern arbeitet zusammen.

Bun­des­rat will Zu­gang zu eu­ro­päi­schen For­schungs­pro­gram­men si­chern

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass der Bun­des­rat den Zu­gang zu den eu­ro­päi­schen For­schungs­ko­ope­ra­tio­nen und -för­der­pro­gram­men si­chern möch­te. Mit der Ver­ab­schie­dung des so­ge­nann­ten «Ho­ri­zon-Pa­kets 2021–2027» un­ter­nimmt er einen ers­ten, wich­ti­gen Schritt.

Die bis­he­ri­ge Be­tei­li­gung der Schweiz an den eu­ro­päi­schen For­schungs­rah­men­pro­gram­men (FRP) ist eine Er­folgs­ge­schich­te. Hier an­säs­si­ge For­sche­rin­nen und For­scher kön­nen sich seit 1987 an FRP-Pro­jek­ten be­tei­li­gen. Die Ass­so­zi­ie­rung ga­ran­tiert den in­ter­na­tio­na­len An­schluss des Schwei­zer For­schungs­stand­orts und führt zu neuen Pa­ten­ten, Pro­duk­ten, Fir­men­grün­dun­gen und Ar­beits­plät­zen. 

Ver­hand­lun­gen bald in An­griff neh­men

In die­sem Jahr ent­schei­det sich, ob diese Er­folgs­ge­schich­te wei­ter­ge­führt wer­den kann. Das neue Pro­gramm «Ho­ri­zon Eu­ro­pe» der EU wird ge­mäss Pla­nung der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on am 1. Ja­nu­ar 2021 star­ten und bis Ende 2027 dau­ern. Es wird er­gänzt durch wei­te­re für die Schweiz teil­wei­se in­ter­es­san­te For­schungs­pro­gram­me. Mit der Ver­ab­schie­dung der Bot­schaft, die für den ge­sam­ten Zeit­raum Mit­tel von total 6,2 Mil­li­ar­den Fran­ken vor­sieht, macht der Bun­des­rat nun den ers­ten wich­ti­gen Schritt. Das Paket muss nun rasch im Par­la­ment ver­ab­schie­det wer­den. Dann kann der Bun­des­rat die Ver­hand­lun­gen mit der EU um eine Schwei­zer Be­tei­li­gung bald­mög­lichst in An­griff neh­men. 

Eine ver­spä­te­te As­so­zi­ie­rung wäre für die Schwei­zer For­schungs­land­schaft äus­sert schlecht. Die Zeit nach der An­nah­me der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve hat uns dies schmerz­haft ge­lehrt – da­mals konn­te die Schweiz nur noch als Dritt­staat am For­schungs­rah­men­pro­gramm teil­neh­men, die Zahl der Pro­jekt­be­tei­li­gun­gen sank dras­tisch. 

Kün­di­gungs­in­itia­ti­ve als Da­mo­kles­schwert

Eine An­nah­me der Kün­di­gungs­in­itia­ti­ve am 27. Sep­tem­ber würde eine As­so­zi­ie­rung wohl ver­un­mög­li­chen, denn das zu­grun­de lie­gen­de For­schungs­ab­kom­men ge­hört zu­sam­men mit dem Per­so­nen­frei­zü­gig­keits­ab­kom­men (FZA) zum Ver­trags­pa­ket der Bi­la­te­ra­len I. Die In­itia­ti­ve zwingt den Bun­des­rat zur Be­en­di­gung des FZA und damit zur Kün­di­gung der Bi­la­te­ra­len I.

Die Schwei­zer For­schen­den brau­chen einen um­fas­sen­den Zu­gang zu den eu­ro­päi­schen För­der­mit­teln. Un­si­cher­hei­ten und zeit­li­che Un­ter­brü­che in der Be­tei­li­gung am FRP müs­sen ver­mie­den wer­den. Des­halb ist eine Vol­l­as­so­zi­ie­rung wich­tig, und zwar ohne zeit­li­chen Un­ter­bruch.

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