Écoliers avec un ipad

Wel­che Bil­dung braucht es in Zu­kunft?

Im di­gi­ta­len Zeit­al­ter ist der ra­sche Wan­del eine Kon­stan­te. Er er­for­dert von vie­len Ar­beits­kräf­ten ein hohes Mass an Fle­xi­bi­li­tät. Ge­fragt sind Pro­blem­lö­sungs­kom­pe­tenz, kri­ti­sches Den­ken, aber auch So­zi­al­kom­pe­tenz. Die Schu­le soll­te die jun­gen Men­schen best­mög­lich dar­auf vor­be­rei­ten.

Das Bil­dungs­we­sen spielt eine wich­ti­ge Rolle, wenn es darum geht, die Schweiz und ihre Ein­woh­ner im di­gi­ta­len Zeit­al­ter fit zu hal­ten und sie auf die kom­men­den Her­aus­for­de­run­gen in Ge­sell­schaft und Ar­beits­welt vor­zu­be­rei­ten. Denn die ra­schen Um­wäl­zun­gen sind eine Kon­stan­te des di­gi­ta­len Zeit­al­ters. Die Wirt­schafts­ge­schich­te zeigt, dass sol­che Her­aus­for­de­run­gen immer auch pro­tek­tio­nis­ti­sche Re­fle­xe aus­lö­sen. Sie las­sen sich am ehes­ten ver­mei­den, wenn die Chan­cen der Di­gi­ta­li­sie­rung bes­ser er­kannt wer­den und der Wis­sens­stand ver­bes­sert wird. Die Aus­bil­dungs­stät­ten in der Schweiz haben in die­ser Hin­sicht eine be­son­de­re Ver­ant­wor­tung.

Fokus auf Erst­spra­che und Ma­the­ma­tik

Ge­ra­de weil wir nicht wis­sen, wel­ches Fach­wis­sen künf­tig ge­fragt sein wird, müs­sen in der Schu­le vor allem die Grund­la­gen er­lernt wer­den. Un­ab­ding­bar ist dabei die Kon­zen­tra­ti­on auf die Erst­spra­che und die Ma­the­ma­tik. Ge­ra­de in der Ma­the­ma­tik, aber auch in der Erst­spra­che er­mög­licht es die Di­gi­ta­li­sie­rung, den Un­ter­richt heute mit Soft­ware­un­ter­stüt­zung zu in­di­vi­dua­li­sie­ren.

Pro­gram­mie­ren für alle

Zwar muss auch in Zu­kunft nicht jeder Schul­ab­gän­ger ein In­for­ma­ti­ker wer­den. Aber so wie die Schu­le eine mu­si­ka­li­sche Grund­aus­bil­dung an­bie­tet, braucht es auch Grund­kennt­nis­se in der In­for­ma­tik für alle. Der Lehr­plan 21 sieht rich­ti­ger­wei­se vor, dass be­reits in der ob­li­ga­to­ri­schen Schu­le pro­gram­miert wer­den soll. Wich­tig dabei ist, dass dies Spass macht und den einen oder an­de­ren Ju­gend­li­chen dazu mo­ti­viert, sich ins Thema zu ver­tie­fen oder sich viel­leicht einer Ro­bo­tics-Grup­pe an­zu­schlies­sen. Hin­ge­gen soll­te der Um­gang mit Of­fice-Soft­ware nicht spe­zi­ell un­ter­rich­tet wer­den. Er lässt sich gut ein­bet­ten in eine kon­kre­te Auf­ga­be wie das Schrei­ben eines Tex­tes, das Hal­ten einer Prä­sen­ta­ti­on oder die Aus­wer­tung von Daten.

Die Schul­zim­mer öff­nen

Der zweck­mäs­si­ge Um­gang mit der Di­gi­ta­li­sie­rung im Un­ter­richt er­for­dert von den Lehr­per­so­nen ein Um­den­ken. Sie müs­sen nicht län­ger über­all bes­se­re Kennt­nis­se haben als ihre Schü­ler. Wenn Ju­gend­li­che Spass haben und mo­ti­viert wer­den, sich auch in der Frei­zeit mit In­for­ma­tik zu be­schäf­ti­gen, wer­den sie in Kürze mehr wis­sen und bes­ser pro­gram­mie­ren kön­nen als die Lehr­per­son. An­statt nun aber jede Lehr­per­son nach­qua­li­fi­zie­ren zu wol­len, soll­ten eher die Schul­zim­mer ge­öff­net wer­den. Un­ter­richts­ein­hei­ten zur In­for­ma­tik kön­nen auch Ver­wand­te oder Be­kann­te der Lehr­per­so­nen oder der Schü­ler an­bie­ten. Wieso nicht zu­sam­men mit einem In­for­ma­ti­ker-Lehr­ling oder mit einer Gym­na­si­as­tin aus dem Lego-Ro­bo­tics-Team eine Ler­nein­heit be­strei­ten?

So­zi­al­kom­pe­tenz nicht ver­nach­läs­si­gen

Damit Ju­gend­li­che ein selbst­be­stimm­tes Leben ge­stal­ten und sich in der Ar­beits­welt zu­recht­fin­den kön­nen, braucht es al­ler­dings auch in Zu­kunft mehr als In­for­ma­tik­kennt­nis­se. Zum Bei­spiel ein hohes Mass an Hand­lungs- und So­zi­al­kom­pe­tenz, kri­ti­sches Den­ken und Krea­ti­vi­tät. Ein Ski­la­ger, Thea­ter­spie­len oder eine Mu­sik­wo­che mit an­schlies­sen­der Auf­füh­rung sind daher ge­nau­so wich­tig wie die Ver­mitt­lung von Fach­wis­sen. Und im Lager darf man die di­gi­ta­le Welt durch­aus für eine Weile ver­ban­nen. Das Ziel aber bleibt: die jun­gen Men­schen so gut wie mög­lich auf ein Leben vor­zu­be­rei­ten, das von ihnen viel Fle­xi­bi­li­tät er­for­dern wird.