Basar Bahn­aus­bau

Mo­bi­li­tät wird immer wich­ti­ger. Mo­bi­li­tät hat aber auch ihren Preis. Vor die­sem Hin­ter­grund ist ein Aus­bau der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur, dort wo die Nach­fra­ge akut und eine Zah­lungs­be­reit­schaft der Kun­den vor­han­den ist, nötig. Der Bun­des­rat hat den Hand­lungs­be­darf er­kannt und mit der Vor­la­ge zu Fi­nan­zie­rung und Aus­bau des öf­fent­li­chen Ver­kehrs (FABI) sei­nen Vor­schlag prä­sen­tiert. In einem ers­ten Schritt sol­len bis 2025 3,5 Mil­li­ar­den Fran­ken in­ves­tiert wer­den. Die Vor­la­ge hat aber einen gra­vie­ren­den Man­gel: Die Fi­nan­zie­rung durch die Bahn­be­nut­zer kommt viel zu kurz. Und die Aus­wahl der Aus­bau­pro­jek­te gleicht immer wie­der dem­sel­ben re­gio­nal­po­li­ti­schen Basar. Statt den 3,5 Mil­li­ar­den Fran­ken des Bun­des­rats haben es ver­schie­de­ne In­ter­es­sen­grup­pen in­zwi­schen ge­schafft, ein fast dop­pelt so teu­res Paket zu schnü­ren. Als ob alles gra­tis wäre.

Die Schweiz braucht neben gut aus­ge­bau­ten Stras­sen auch eine leis­tungs­fä­hi­ge Bahn­in­fra­struk­tur. Das ist je­doch kein Grund, alle fi­nanz- und wirt­schafts­po­li­ti­schen Grund­sät­ze über Bord zu wer­fen. Bei der Aus­wahl der na­tio­nal zu fi­nan­zie­ren­den Pro­jek­te braucht es eine na­tio­na­le Optik und eine Prio­ri­sie­rung auf­grund kla­rer volks­wirt­schaft­li­cher und be­triebs­wirt­schaft­li­cher Ren­ta­bi­li­täts­kri­te­ri­en. Auch le­gi­ti­me re­gio­nal­po­li­ti­sche Wün­sche sind daran zu mes­sen. Keine Op­ti­on sind hin­ge­gen der Aus­bau von Quer­sub­ven­tio­nie­run­gen zwi­schen den Ver­kehrs­trä­gern und ver­steck­te Steu­er­er­hö­hun­gen über die Wei­ter­füh­rung von Mehr­wert­steu­er­pro­mil­len. Denn die Stimm­bür­ger haben dem beim FinÖV und bei der IV nur zu­ge­stimmt, weil sie be­fris­tet waren. Das ein­zi­ge nach­hal­ti­ge, ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Mo­dell liegt des­halb in der längst fäl­li­gen stär­ke­ren Bahn­nut­zer­fi­nan­zie­rung.