Zwei Personen sitzen auf einer Bank

AHV: Ra­scher Re­form­be­darf er­kannt

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Be­reit­schaft des Bun­des­rats, die AHV sa­nie­ren zu wol­len. Der vor­ge­se­he­ne Fahr­plan ist je­doch an­ge­sichts des drin­gen­den Hand­lungs­be­darfs zu zö­ger­lich. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst daher den bür­ger­li­chen Schul­ter­schluss für ein ra­sches Vor­ge­hen bei der Re­form der Al­ters­vor­sor­ge. Re­for­men für eine zeit­ge­rech­te Si­che­rung der AHV sind rasch an­zu­pa­cken.​

​​Die fi­nan­zi­el­le Lage der AHV spitzt sich je län­ger je mehr zu. Ge­mäss den ak­tu­el­len Fi­nanz­per­spek­ti­ven des Bun­des­amts für So­zi­al­ver­si­che­run­gen (BSV) wer­den die Lohn­bei­trä­ge sowie die Zah­lun­gen des Bun­des be­reits ab 2013 nicht mehr aus­rei­chen, um die lau­fen­den Ren­ten zu de­cken, bzw. das Um­la­ge­er­geb­nis wird ne­ga­tiv aus­fal­len (siehe Gra­fik mitt­le­res Sze­na­rio). Nur dank der Er­trä­ge aus dem Fonds wird die AHV-Rech­nung noch ein paar Jahre im po­si­ti­ven Be­reich blei­ben. Der Re­form­be­darf wurde vom Bun­des­rat zwar er­kannt, je­doch ist sein Zeit­plan für die Um­set­zung der Re­for­men zu lang­sam. Schei­tert die Vor­la­ge, wie die frü­he­ren Re­form­ver­su­che beim Volk, steu­ert die AHV auf ein fi­nan­zi­el­les De­sas­ter zu: Ab 2020 wird die Fi­nan­zie­rungs­lü­cke beim Um­la­ge­er­geb­nis über eine Mil­li­ar­de Fran­ken be­tra­gen und bis 2025 wird diese jähr­li­che Lücke be­reits auf über fünf Mil­li­ar­den Fran­ken an­wach­sen. ​

Die bür­ger­li­chen Par­tei­en haben diese Ge­fahr er­kannt und schla­gen des­halb zwei Re­for­men vor, die rasch um­ge­setzt wer­den sol­len. Ei­ner­seits soll das Frau­en­ren­ten­al­ter auf 65 er­höht und an­der­seits eine Schul­den­brem­se für die AHV ein­ge­führt wer­den. Ob diese bei­den Ele­men­te vor­ge­zo­gen oder im Rah­men der Ge­samt­re­form um­ge­setzt wer­den sol­len, ist eine po­li­ti­sche Frage. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst je­den­falls ein ra­sches Vor­ge­hen für die recht­zei­ti­ge Si­che­rung der AHV. Die Schul­den­brem­se ist die Grund­la­ge einer nach­hal­ti­gen Fi­nanz­po­li­tik und fin­det in­ter­na­tio­nal viel An­er­ken­nung. Nur so kann si­cher­ge­stellt wer­den, dass die Fi­nan­zen der AHV nicht (wie bei der IV in den ver­gan­ge­nen Jah­ren) in Schief­la­ge ge­ra­ten, son­dern lang­fris­tig ge­si­chert blei­ben.

Diese ers­ten Mass­nah­men rei­chen je­doch nicht aus, um die Struk­tur­pro­ble­me der AHV zu be­sei­ti­gen. Zu­sätz­lich müs­sen grund­le­gen­de Re­form­fra­gen der AHV im Rah­men der 12. AHV-Re­vi­si­on ge­klärt wer­den.