Stellungnahme zur Anpassung des Vertriebsanteils der Krankenpflege-Leistungsverordnung
economiesuisse lehnt die Gesetzesänderung ab. Die Wirtschaft unterstützt die Zielsetzung der Vorlage, die Schwelleneffekte und Fehlanreize bei den Vertriebsmargen zu beseitigen und Kosten ohne Qualitätsverlust zu sparen. Wir sehen in der Vorlage jedoch genau in diesen Punkten massgebliche Mängel. Die noch immer starke Preisabhängigkeit der Margen (Prozentmarge und preisabhängige Fixmarge) führen dazu, dass hochpreisige Präparate für den Vertrieb lukrativer sind. Dieser Anreiz kollidiert mit der Absicht, die Abgabe von Generika zu begünstigen. Zudem wirken sich Preisänderungen bei den Fabrikabgabepreisen auf die Vertriebsmargen aus, obwohl die Leistung des Vertriebs davon wenig betroffen ist. Eine leistungsabhängige Abgeltung sollte im gegenwärtigen Zinsumfeld kaum von Preisveränderungen betroffen sein.
economiesuisse empfiehlt deshalb eine Neubeurteilung der Vertriebsmarge mit klar tieferer Preisabhängigkeit und dem Einbezug der Stakeholder der gesamten Vertriebskette. Nur so ist eine Gesamtschau ohne negative Auswirkungen auf die Medikamentenversorgung möglich.