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Die Schweiz im Jahr 2050: smart und wettbewerbsfähig

Im Jahr 2050 wollen wir in einer lebenswerten, offenen und vernetzten Schweiz leben. In einer Schweiz, in der wir über erstklassige Standortbedingungen verfügen und das Netto-Null-Ziel erfüllen. Um diese Ziele zu erreichen, braucht es smarte Infrastrukturen. «Ohne zuverlässige und saubere Energieversorgung und ohne erstklassige Netz- und Verkehrsinfrastrukturen schaffen wir es nicht», betonte Christoph Mäder am Tag der Wirtschaft.

Welche Infrastrukturen benötigt die Schweiz, um im Jahr 2050 ein klimaneutraler und wettbewerbsfähiger Standort zu sein? Diese Frage stand am diesjährigen Tag der Wirtschaft in Bern im Vordergrund. Christoph Mäder, Präsident von economiesuisse, stellte fest: «Heute sind wir noch meilenweit weg von denjenigen Infrastrukturen, die wir für die Welt von 2050 benötigen. Es gibt viel zu tun.» Von zentraler Bedeutung ist, dass die Energieversorgung auf die Bedürfnisse der Zukunft ausgerichtet wird. «Wir müssen die Produktion von klimaschonendem Strom verdoppeln, damit wir auch 2050 über genügend Strom verfügen. Leider stellen wir in der Politik immer mehr eine Energiemüdigkeit fest. Diese Entwicklung ist fatal», so Mäder. Es gelte nun, die grossen Elefanten im Raum anzupacken. Stichworte sind die Beschleunigung der Verfahren, die Überarbeitung des Subventionssystems, das Erreichen der Technologieoffenheit sowie das Realisieren eines Stromabkommens mit der Europäischen Union (EU).

Lino Guzzella, emeritierter Professor am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik der ETH Zürich, vertiefte im Anschluss die Optionen und Rahmenbedingungen der Energieversorgung der Zukunft. Unter der Leitung von Moderator Urs Gredig vom SRF nahmen Robert Itschner, CEO BKW AG, Urs Meister, Geschäftsführer der Eidgenössischen Elektrizitätskommission, Nationalrat Jon Pult, Mitglied der UREK-N, und Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher, Mitglied der UREK-N und Präsidentin Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband, den Ball auf und diskutierten die Frage, wie wir es schaffen, mit Blick auf 2050 eine sichere Energieversorgung zu erreichen.

Ein weiteres infrastrukturpolitisches Schlüsselthema stellt die Mobilität der Zukunft dar. Mit dem Strategischen Entwicklungsprogramm Nationalstrassen – kurz: STEP – sollen die Verkehrsinfrastrukturen gezielt weiterentwickelt werden. Im November stimmt die Schweizer Bevölkerung über einen wichtigen Ausbauschritt ab. Die Wirtschaft steht klar hinter diesem Schritt und engagiert sich für ein Ja. Neben dem notwendigen Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen spielen neue Technologien eine zentrale Rolle. Christine Antlanger-Winter, Country Director Google Switzerland, beleuchtete in ihrem Referat die Chancen künstlicher Intelligenz für die Schweizer Wirtschaft und besonders für die Infrastrukturen. Eine neue Studie von Google Schweiz zeigt, dass generative KI das Schweizer BIP bis 2050 um bis zu elf Prozent steigern könnte. Teil davon sind auch Anwendungen im Bereich der Mobilität. Als ein Beispiel stellte Christine Antlanger-Winter ein Projekt zur effizienteren Verkehrssteuerung durch KI vor – ein Projekt, das derzeit in Städten getestet wird.

Passend zum Tagungsthema «smarte Infrastrukturen 2050» überbrachte dieses Jahr Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), die Grussbotschaft des Bundesrats.

Schliesslich bot der Tag der Wirtschaft Gelegenheit, gemeinsam mit Swiss Textiles ihr 150-Jahre-Jubiläum zu feiern. Carl Illi, Präsident von Swiss Textiles, ging in seiner Rede auf bewegte Jahrzehnte der Schweizer Textilindustrie ein – eine Branche, die eng mit der Geschichte von economiesuisse verwoben ist, zählen doch Vertreter der Textilindustrie zu den Gründervätern des damaligen «Vororts» und damit von economiesuisse.

Eröffnungsvideo am Tag der Wirtschaft 2024 - "Wie leben wir im Jahr 2050?"