Wasserstoff und erneuerbare Gase: Der Energieträger der Zukunft
- Einleitung Das Wichtigste in Kürze | Position economiesuisse
- Kapitel 1 Wasserstoff – Zahlen und Fakten
- Kapitel 2 Wasserstoff und erneuerbare Gase diversifizieren und stärken unsere Versorgungssicherheit
- Kapitel 3 Die Europäische Union setzt auf Wasserstoff
- Kapitel 4 Die Schweiz kann und muss aufholen
- Kapitel 5 Wo brauchen wir wie viel Wasserstoff und erneuerbare Gase?
- Kapitel 6 Forderungen der Wirtschaft
Die Europäische Union setzt auf Wasserstoff
Wasserstoff ist ein integraler Bestandteil des zukünftigen europäischen Energiemixes
Die Europäische Union treibt die Entwicklung der Nutzung von Wasserstoff voran. Mit diesem Bestreben verfolgt sie zwei Ziele: die Dekarbonisierung der Energieversorgung bis 2050 und die Diversifizierung der Energiequellen. Die russische Invasion in der Ukraine hat diesem Vorhaben einen Schub verliehen.
Derzeit hat Wasserstoff einen Anteil von knapp zwei Prozent am europäischen Energieverbrauch. Bis 2050 könnte dieser Anteil auf 20 Prozent steigen, wobei bis zur Hälfte des Verkehrsbedarfs und fünf bis 20 Prozent des Bedarfs der Industrie gedeckt werden könnten. Die klimaneutrale Wasserstoffproduktion soll bis 2030 zehn Millionen Tonnen erreichen, zu denen noch zehn Millionen Tonnen importiert werden sollen. Um diese Ziele zu erreichen, hat die EU eine 4-Punkte-Strategie entwickelt, die derzeit umgesetzt wird:
- Entwicklung einer Investitionsagenda, unter anderem durch die Unterstützung von Projekten zur Herstellung von «sauberem» Wasserstoff.
- Steigerung der Nachfrage und der Produktion, speziell in den Bereichen Transport und Industrie.
- Gestaltung eines günstigen und stimulierenden Rahmens, insbesondere zur Entwicklung der Infrastruktur für Transport, Lagerung und Verteilung.
- Stärkung der internationalen Dimension durch engere Verbindungen zu den Nachbarländern in Süd- und Osteuropa. Beitragen zur Entwicklung internationaler Regeln und Standards.
Zusätzlich zu den Massnahmen, die auf EU-Ebene eingeführt werden, verabschieden immer mehr Länder eine Wasserstoffstrategie. Dies ist bereits der Fall in Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Österreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, Finnland, dem Vereinigten Königreich und weiteren Staaten.
Europäische Netzbetreiber haben ausserdem das Projekt eines europäischen Wasserstofftransportnetzes (European Backbone) ins Leben gerufen, das bis 2040 erstellt werden soll. Die Schweiz ist via die Firma Transitgas an diesem privaten Konsortium beteiligt. Ihr Anschluss wäre bis spätestens im Jahr 2040 möglich, sofern sich die Finanzierungs- und Risikogarantiefragen innert nützlicher Frist klären lassen.