Impfkampagne des Bundes braucht verbindliches Ziel
Der Wirtschaftsdachverband economiesuisse unterstützt die Impfoffensive des Bundes, auch wenn die nationale Impfwoche reichlich spät stattfindet. Zusätzliche Anstrengungen von Bund und Kantonen sind notwendig, um mehr Menschen rasch zu einer Impfung zu bewegen. economiesuisse fordert aber, dass der Bundesrat im Sinne eines verbindlichen Impfziels eine konkrete Impfquote definiert, bei deren Erreichung die verbleibenden Einschränkungen wie Zertifikats- und Maskenpflicht tatsächlich aufgehoben werden.
Die weitere Bekämpfung der Pandemie muss mit dem wirkungsvollsten und effizientesten Instrument erfolgen, das zur Verfügung steht – also mit der Impfung und nicht mit kostspieligen Einschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. economiesuisse begrüsst deshalb, dass der Bundesrat eine Impfoffensive lanciert, damit möglichst rasch eine hohe Anzahl Personen geimpft ist. Dadurch kann die Impfquote auf ein Niveau gehoben werden, das es erlaubt, die heute geltenden einschränkenden Massnahmen aufzuheben. Die beschlossene Impfoffensive verfolgt das richtige Ziel und setzt grösstenteils auf die richtigen Massnahmen. Die nationale Impfwoche findet aber reichlich spät statt. Es bleibt daher zu hoffen, dass dank der heute beschlossenen Massnahmen viele Schweizerinnen und Schweizer sich bereits früher impfen lassen.
Die Impfkampagne von Bund und Kantonen wird jedoch nicht ausreichen, um genügend Impfzögerer zu überzeugen. Damit ein kollektiver Motivationsschub durchs Land geht, braucht es neben dem vom Bundesrat genannten Impfziel die Gewissheit, dass bei Erreichung dieses Ziels die coronabedingten Einschränkungen wie die Zertifikatspflicht und die Maskenpflicht tatsächlich aufgehoben werden. Die Bevölkerung wüsste dann, worauf sie hinarbeiten kann. Das Beispiel Dänemark zeigt, dass eine Durchimpfung von 80 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahre ein gutes Ziel sein dürfte. economiesuisse erwartet deshalb, dass der Bundesrat offiziell ein solches verbindliches Ziel kommuniziert. So könnte nochmals ein Ruck durch unser Land gehen.